Wahlprognose USA 2024

Dass in diesem Jahr eine spannende Wahl in den USA ansteht kann uns auch hier in Europa gar nicht entgehen, ob wir uns dafür interessieren oder nicht. Ich selbst würde mir nur aus astrologischen Zwecken die Horoskope der beiden Kontrahenten(innen) anschauen und habe es zusammen mit einem Einzelschüler kürzlich getan. Das Ergebnis, zu dem wir kamen, lassen wir noch außen vor für einen Moment, zumal es damals noch um Trump gegen Biden ging.

Doch als dann vor einigen Wochen vom Arsha Yidya Gurukulam eine Einladung zu einer Wahlprognose-Diskussion kam war meine Neugier zu groß, um diese Gelegenheit verstreichen zu lassen. So trafen sich also am 25. August 8 namhafte Astrolog(innen) in einem sehr speziellen Format: Jede/r hatte 8 Minuten Zeit, die eigene Prognose samt Methode vorzustellen und am Ende gab es noch etwas Zeit für Fragen. Ich war zunächst überrascht über diese straffe Zeiteinteilung und hatte meine Zweifel, ob dies so gelingen würde. Doch abgesehen von einem Redner haben sich alle an die Vorgaben gehalten und es waren „Speed-Reading“, teilweise zu kurz. Angefangen hat Simon Choikoisky, der ja gerne eine Art „Wette“ aus seinen Prognosen macht und der eben diese „Wetten“ vorstellte, die er bereits vor einem Jahr im Internet veröffentlicht hat.

Damals entschied er, dass Trump nicht gewinnen kann und Biden und Trump möglicherweise gar nicht gegeneinander antreten würden. Da er eine Wiederwahl Bidens für möglich hielt, jedoch auch für fraglich ob dieser eine ganze Amtszeit überstehen würde, untersuchte er Kamal Harris´Horoskop und kam zum Ergebnis, dass sie gute Chancen haben würde. Seine Prognose basierte auf 3 Säulen:

  1. Geburtshoroskop
  2. Prasna
  3. Ekadasamsa

Beim Ekadasamsa handelt es sich um das D11, das von Hart DeFouw und dessen Lehrer Iyer für öffentlichen Erfolg dem D10 vorgezogen wird. Als er darauf näher eingehen wollte, war leider die Zeit bereits um und da einen Flug erreichen musste, gab es auch keine Gelegenheit, am Ende nochmal nachzufragen.

Ekadamsama Trump (aus der Software Kala, identisch mit Shri Jyoti Star)

Ekadamsa Harris

Anscheinend arbeitet Simon mit einem Skorpionaszendenten im Ekadamsa und urteilte, dass die Position des Bhuktiherrschers in Haus 3 (einem sekundären Dusthana nach DeFouw) genauso wenig Erfolg verspricht wie Saturn bei der Wahl 2020. Im für erfolgreichen Wahljahr 2016 kann man schon Jupiters Wirkung erhöht in 9 zugrunde legen, auch wenn das Mahadasa erst wenige Tage nach der Wahl begann.

Um zu Harris´Horoskop Ausführungen zu machen fehlte die Zeit, doch wir können nun übertragen, dass das Bhukti des Yogakarakas Venus im Kendra gute Chancen auf Erfolg anzeigen sollte.

Anschließend kam V P Goel aus Delhi zu Wort, der auf der Basis der Chara Dasas die Auslösungen der beiden Kandidaten verglich und der eindeutig zu dem Ergebnis kam, dass Trump gewinnen wird. Welche Art der Berechnung der Chara Dasas, einschließlich der Rasi Aspekte und unter Einbeziehung der Charakarakas. Welche Berechnung des Chara Dasas er zugrunde legte, erschloss sich mir nicht, so kann ich nur wiedergeben, dass er ausführte, Trump habe unter Zwillinge/Löwe 2016 die Wahl gewonnen und das aktuelle Steinbock/Jungfrau Dasa sei ebenso positiv für ihn wie damals. Harris hat allerdings aktuell eine Waage/Löwe Auslösung, die wesentlich schwächer ist als 2020 ihre Waage/Wassermann Aktivierung. Diese Daten wurden auch noch auf das Dasamsa übertragen und ein Herr Goel hat sehr klar und eindeutig die Wiederwahl Donald Trumps prognostiziert.

Der nächste Redner, P V R Narashima Rao, kam wieder zu dem Ergebnis, das Kamala Harris den Sieg davon tragen wird und zwar auf der Basis des Astottari Dasasystems und unter Einbeziehung der Vargas. Wieder wurden die Aktivierungen von 2016, 2020 und 2024 miteinander verglichen und das Ergebnis wurde mit großer Sicherheit vorgetragen.

Zu diesem Zeitpunkt hatten wir einen Zwischenstand von 2:1 zugunsten von Kamala Harris.

Auch Komilla Sutton, die als nächste an der Reihe war, kam zum Ergebnis, dass das Horoskop von Donald Trump in diesem Jahr keinen Wahlsieg hergibt. Sie basierte ihre Aussage sehr nachvollziehbar auf den aktuellen Dasa/Bhukti Auslösungen in Kombination mit den aktuellen Transiten. Auch die Nakshatrapositionen der Planeten wurden einbezogen. Als besonderen Aspekt brachte Komilla diesen Punkt in die Diskussion ein: sie hat 2008 die vergangenen US Wahlen untersucht und festgestellt, dass die amerikanische Bevölkerung offensichtlich ihre Präsidenten in Synchronisation mit dem jeweils aktuell laufenden Dasa des Länderhoroskops gewählt hat. Sie benutzt das Horoskop vom 4. Juli 1776 um 18.30 h in Philadelphia, Pennsylvania.

Auf der Basis dessen hat sie beobachtet, dass Trump selbst am Ende seines eigenen Rahu Dasas ins Amt gewählt wurde, als die USA gerade in das Rahu Dasa eintrat. Als die USA das Ra-Ju Dasa durchlief, wurde Biden gewählt, der selbst gerade das Ju/Ra Dasa laufen hatte. Nun ist die USA in Ra/Me Dasa und Harris hat die Ra/Ve Phase laufen. Rahu selbst steht in Merkurs Zeichen Zwillinge im Lagna. Trump hingegen durchläuft Ju/Ve, sein Rahu ist nicht mehr im Spiel. So kam Komilla, flankiert von weiteren Argumenten zu dem klaren Ergebnis, dass Kamala Harris mehr Chancen auf die Präsidentschaft hat als Donald Trump.

Soweit die ersten 4 Sprecher(innen). Die beiden nächsten Redner, Brendan Feeley und Dr. Andrew Foss, warteten mit geänderten Horoskopen auf. Feeley arbeitete mit einem Krebsaszendenten für Donald Trump und erzeugte einige Zweifel im Publikum. Seine Begründung war nicht astrologischer Natur, sondern er berief sich auf eine Angabe, die Trumps Mutter vor vielen Jahren öffentlich gemacht haben soll. Er nannte kurz einige Punkte, weshalb er den Krebslagna passender finde und legte dann die Überlegenheit Trumps dar.

Andrew Foss blieb bei Trumps Horoskop, rückte allerdings den Lagna von Harris in den Stier und konstatierte, dass Harris mit diesem Lagna unschlagbar sei in ihrer aktuellen Phase. So kam er wieder zum Ergebnis, dass Harris bessere Chance hatte, legte sich aber nicht auf eine eindeutige Prognose fest. Nach dem Motto: Wenn sie gewinnt ist der Stierlagna bestätigt, wenn nicht ist sie Zwilling.

Ehrlich gesagt bleibe ich lieber bei Löwe Lagna für Donald Trump und Zwillinge für Kamala Harris. Doch das auszuführen würde hier den Rahmen sprengen. In unserem Horoskop Archiv (unter Übungshoroskope 2020) ist die Besprechung vom Horoskop von Kamala Harris zu finden. Wer noch keinen Zugang hat, bitte einfach bei mir melden.

Am Ende fand ich diese Veranstaltung sehr interessant und das Wahlergbnis wird uns dann im November anzeigen, in welche Berechnungsmethoden es sich lohnt, sich einzuarbeiten. Die Horoskope aller Beteiligten sind unter www.astro.com/astro-databank zu finden.

 

Astrologische Energie im Juli und August 24

Diejenigen von Euch, die schon öfter meine Jahresvorschau mitverfolgt haben wissen, dass ich immer wieder erwähne, wie schwierig genaue mundane Prognosen sind, weshalb ich diese auch gar nicht erst zu machen versuche. Glücklicherweise verhält sich das in persönlichen Horoskopen anders, denn sonst müssten wir Astrolog:innen unsere Arbeit doch hinterfragen. Allerdings kann man, so finde ich, im Nachhinein Bestätigungen für die astrologisch relevanten Faktoren zu bestimmten Zeitpunkten finden.

Hier ist eine Seite meiner Präsentation für die Jahresvorschau 2024. Dort hatte ich den 15. Juli markiert, weil dort die Konjunktion von Mars mit Uranus stattfand. Obwohl wir Uranus traditionell und in der persönlichen Horoskopdeutung nicht einbeziehen, spielt dieser für mundane Transite, also aktuelle Geschehnisse am Himmel, eine große Rolle. Dies ist hier besonders relevant, da in kurzer zeitlicher Abfolge einige Ereignisse zu beobachten sind. So traf Ketu am 10. Juli auf den Eklipsenpunkt vom 2. Oktober 2024. Ja, Ihr habt richtig gelesen, diese Sonnenfinsternis liegt in der Zukunft, wurde aber bereits jetzt aktiviert. Bereits am 2. Juli war Neptun rückläufig geworden und Pluto hatte 2 Oppositionen mit persönlichen Planeten, Merkur und Venus, alles innerhalb von weniger als 2 Wochen bzw. weniger Tage.

Am 14. Juli 2024 fand dann das von der Presse sehr beachtete Attentat auf Donald Trump statt. Dass diese planetaren Ereignisse für ihn relevant sein könnten, hätte man durchaus vorhersagen können, hätte man sein Horoskop in Beziehung gesetzt zu den Positionen von Mars und Uranus am Himmel. Diese trafen sich in ca. 2 Grad Stier, in Trumps 10. Haus der Öffentlichkeit. Sie hatten ein recht genaues Quadrat zu Trumps Mars in Haus 1 und ein etwas weiteres zu seinem Aszendenten. Mars in Haus 1 zeigt einerseits seine kraftvolle Erscheinung an, aber auch sein durchaus bissiges Auftreten. Grundsätzlich handelt es sich bei Mars ja um einen kämpferischen und angriffslustigen Planeten, der sehr direkt agiert und der vor allem im Löwen einen dominanten, rechthaberischen Auftritt erwarten lässt. Da er für Löwe jedoch ein „guter“ Planet ist, war keine ernste Gefahr gegeben, lediglich ein plötzliches, unerwartetes Ereignis, das Trump letztendlich sogar nutzen könnte.

Ohne weiter auf den Wahlkampf oder Trumps Horoskop eingehen zu wollen möchte ich hiermit einfach nur kurz skizzieren, wie verläßlich diese planetaren Ereignisse am Himmel ihre Resultate erzeugen.

Schauen wir nun in den August, so finden wir folgende Einträge:

Hier sehen wir wqesentlich weniger solcher beachtenswerter Konstellationen am Himmel als im Juli. Was hier relevant sein sollte, ist einerseits die Rückläufigkeit von Merkur und das Quadrat zwischen Jupiter und Saturn. Merkur ist bereits zum dritten Mal in diesem Jahr rückläufig, was definitiv nicht gut für eine klare Kommunikation oder gute Verhandlungen jeglicher Art ist. Im Gegenteil: der größte Teil des Monats August wird von eben dieser Problematik überschattet, die  vermutlich auf der persönlichen Ebene weniger problematisch ist als auf der diplomatischen, wo doch gerade Waffenstillstands- und Friedensverhandlungen so notwenig wären. Die Verbindungen zwischen Mars und Jupiter (kämpferische bis fanatische Überzeugungen vertreten, religiös oder weltanschaulich gefärbt) und Mars und Saturn (Blockade, Kopf an Kopf) dürften eher weniger stark durchkommen, vor allem, weil Mars aktuell nicht rückläufig ist und diese Situationen schnell wieder verlässt.

Was spannender ist, ist das Quadrat zwischen Jupiter und Saturn. Diese beiden Planeten treffen sich alle 20 Jahre in einem Zeichen und läuten jeweils einen neuen mundanen Entwicklungszyklus ein. Wenn sie ins Quadrat zueinander kommen, bedeutet dies meist ein Ruckeln oder eine Krise innerhalb des begonnenen Zyklus, Anpassungen müssen vorgenommen werden. Im Dezember 2020 hatten sie sich in 5 Grad Steinbock getroffen und Saturn hatte als Zeichenherrscher definitv mehr Kraft als Jupiter im Fall. Da Saturn Begrenzung auf das Wesentliche anzeigt und Jupiter eher weltanschauliche oder religiöse Bestrebungen symbolisiert, war mit einer eher bodenständigeren, an Notwendigkeiten orientierten Themen zu rechnen. Da Saturn das Zeichen der Traditionen, Steinbock, regiert und besetzt und der weltoffene Jupiter schwächelt, machen die Entwicklungen der letzten Jahre hinsichtlich nationalistischer Bestrebungen durchaus Sinn, aus astrologischer Sicht. Und wann immer Jupiter schwach ist, leiden auch seine Kernthemen. Da er grundsätzlich der Planet von Dharma und Gerechtigkeit ist, kann er diese Ansprüche aktuell, in diesem 20jährigen Zyklus, nicht souverän vertreten. Das zeichnet sich meiner Meiunung nach deutlich ab und vermutlich werden wir in den nächsten Jahren die Fortsetzung deutlich verfolgen können. Jetzt, wo die beiden das ersten Quadrat bilden, sollten sich deutlich Themen abzeichnen, die uns als Wegweiser dienen können hinsichtlich der weiteren Entwicklung. Geht es um das krampfhafte Klammern an alte, nationalistische Werte oder wird die Weisheit und Gerechtigkeit, die höhere Ebene, wieder erstarken? Werden religiöse Differenzen weiterhin Klüfte bilden oder wird Toleranz und Weitsicht unsere Welt mehr prägen? Ja, Toleranz ist eines der wichtigsten Schlüsselworte für Jupiter und diese können wir auf allen Ebenen gerade sehr brauchen!

Aktuelle Termine / unser Angebot im Herbst-Winter 2024/25

7./8. September und 10. Oktober 2024: 2. Modul der Basisausbildung – Die Häuser, persönlich oder online

21./22. September: Muhurta – Berechnung des günstigsten Starttermis für wichtige Dinge

11. bis 13. Oktober: Prüfung 2024

26./26. Oktober und 30: November: Medizinische Astrologie 2

6. November: Beginn der neuen wöchentlichen Basisausbildung – live und online

7. November: Beginn der neuen wöchentlichen Weiterbildung mittlerer Wissensstand – live und online

9./10. November und 7. Dezember : 3. Modul der Basisausbildung – Stärke der Planeten – persönlich oder online

16./17. November: Prasna – Stundenastrologie, persönlich oder online

In Planung für 2025: 3 tägige Berater:innenausbildung

Systemische Familienthemen im Horoskop

Kinderhoroskope

Mars Konjunktionen, Eklipsen und kriegerische Konflikte

Einmal mehr scheint uns das Weltgeschehen vor Augen zu führen, dass wir Menschen noch nicht für den Frieden bereit sind. Carolin Myss, eine der Mystikerinnen und spirituellen Lehrerinnen unserer Zeit, formulierte das mal so: „Wir haben den Frieden nicht verdient. Wir sind ja noch nicht einmal in der Lage, mit unseren nächsten Mitmenschen in Frieden zu leben.“ Dass diese Aussagen sehr wahr sind, können wir im Kleinen wie im Großen täglich erfahren, in den letzten Jahren drastischer als zuvor. Während viele Menschen der spirituellen Szene von der anstehenden energetischen Erhöhung der Frequenzen sprechen, zeigt uns die sichtbare Welt eine andere Realtiät. Die Kluft zwischen Hoffnung einerseits und dem menschlichen Leid andererseits könnte kaum größer sein.

Den nachfolgenden Beitrag habe ich nicht verfasst, um aufkommende Hoffnungen zu dämmen, obwohl ich zugeben muss, dass der Silberstreifen am Horizont meiner Wahrnehmung nach noch nicht sichtbar ist. Doch ich fand die astrologischen Signaturen zu verlockend und im Sinne der Erweiterung des Verständnisses möchte ich meine Beobachtungen dann eben doch veröffentlichen. Und dabei möchte ich auf keinen Fall versäumen, eine persönliche Überzeugung einfließen zu lassen: Sich von den jeweils aktuellen politischen oder weltlichen Geschehnissen überwältigen und entmutigen zu lassen, halte ich für keine gute Idee. Auch nicht, sich kompensatorisch in die Freuden der materiellen Welt zu stürzen. Vielmehr bieten diese definitiv herausfordernden Zeiten viel Potential, die eigenen Ängste und Haltungen genauer unter die Lupe zu nehmen. Einerseits die eigenen aggressiven Ausdrucksformen ehrlich anzuschauen und zu hinterfragen, was sie ausgelöst hat, kann ein wichtiger erster Schritt sein, vor allem wenn er mit Selbstliebe und ohne Verurteilung der eigenen Schwächen stattfinden darf. Gerade auch die Ängste hinter dem eigenen Abwehr, Verteidigungs- oder auch Angriffsverhalten zu erkennen, kann uns ein großes Stück weiter bringen. Wenn wir uns dann noch daran erinnern, was wir alle zutiefst wissen, jedoch im Alltag auch immer wieder aus den Augen verlieren, dann können wir uns auch in konfliktreichen Zeiten wieder entspannen und Frieden in uns finden. Was ich damit meine, ist das Wissen darum, dass diese irdische Existenz nur eine Art Übungssituation darstellt und dass das, was wir wirklich sind, nicht von diesen weltlichen Auseinandersetzungen gefährdet wird. Im  Gegenteil: jede Krise kann uns dabei helfen, unser wahres Selbst zu erkennen, zu spüren, uns damit zu identifizieren anstelle des vergänglichen Körpers. Kürzlich las ich einen Roman, den ich im Nachlass meines Mannes fand: The Hill von K. Venkataraman – ein Roman über Ramana Maharshi. Hier kam seine einfache und gleichzeitig tiefe Lehre sehr schön durch: Wann immer spirituelle Sucher kamen und nach dem Weg der Erleuchtung fragten, erwiderte er nur: „Finde heraus, wer Du bist.“

Nach dieser doch etwas länger gewordenen Einleitung nun die astrologische Auswertung:

Die Theorie sagt ja immer, wenn in zeitlicher Nähe zu den Eklipsen andere signifikate Konstellationen unter den Planeten zustande kommen, dann entsteht daraus eine besondere, meist mundan schwierige Energie, vor allem, wenn natürliche Übeläter im Spiel sind. Für die Sonnenfinsternis vom 8. April und die Saturn-Mars-Konjunktion am 11. April scheint das klar zuzutreffen. Bereits am 2. April, also kurz vor der Eklipse, ließ Israel zwei iranische Generäle töten, was dann am 13. April, zwei Tage nach der Mars-SAturn-Konjunktion zum iranischen Gegenschlag führte. Mars wird dann Ende Mai den Eklipsenpunkt vom 8. April überqueren was vermutlich der nächste Marker der weiteren Entwickung sein wird.

Dass der Krieg Israels gegen die Hamaz auch in großer zeitlicher Nähe zur  Sonnenfinsternis am 14. Oktober 2023 begann, bestätigt die oben genannte Theorie ebenso, wie die Tatsache, dass auch am 5. Oktober, also 2 Tage vor dem Beginn dieses Krieges, eine Ketu-Mars Konjunktion am Himmel statt fand. Diese Konjunktion spielte sich, ebenso wie die Eklipse, in großer Nähe zum Aszendenten Israels ab.

Gayatri Devi Vasudev, die in der aktuellen Ausgabe des „Modern Astrologer“ diesen Konflikt astrologisch beleuchtet hat, hält vor allem Rahus Opposition zum Lagna (bzw. Mars-Ketu Konjunktion an demselben) Israels für den wichtigsten Auslöser und kommt leider zu dem Ergebnis, dass dieser Krieg nicht schnell beendet werden wird, was sich ja auch deutlich abzeichnet. Sie verwendet als Horoskop für die „Geburt“ Israels das Horoskop der Stattsgründssitzung vom 14. Mai 1948 um 16 Uhr in Tel Aviv. Wie Nicholas Campion in seinem unverzichtbaren Buch „The Book of World Horoscopes“ ausführt, benutzen einige Astrolog:innen eine etwas spätere Zeit, die den Aszendenten Israels von 29 Grad Jungfrau auf bis zu 6 Grad Waage bringen würde. Angeblich soll das 16 Uhr Horoskop jedoch schon einigen Überprüfungen stand gehalten haben. Ich selbst habe mit diesem Horoskop angefangen zu arbeiten und finde es stimmiger als das Waagehoroshop, wobei ich auch gerade den Lagna am Ende des Zeichens Jungfrau als eine passende Signatur für ein Land halte, dessen Existenz und Ausdehnung unklar ist. Außerdem befindet sich Israel sein Februar 2023 im Rahu Dasa und Rahu steht im 8. Haus und löst Mars in 12 aus, was sehr gut zu einem hinterhältigen Angriff passen würde.

Bleibt uns zu beobachten, wie sich der Übergang von Mars über den Eklipsenpunkt Ende Mai manifestieren wird. Mit einem erneuten Aufflammen martialischer Energien muss leider gerechnet werden und zugleich auch damit, dass die Ebene der Aggression bis dahin nicht maßgeblich abnehmen wird. Erst nachdem dieser Trigger überstanden sein wird und die nächste Eklipsenphase im September/Oktober kommen wird, werden die aktuell aufgewühlten Energien eine Chance haben, sich zu beruhigen. Das menschliche Leid, das bis dahin erzeugt werden wird, vor allem im Gazastreifen, wird unser kollektives Bewusstsein sicherlich ebenso weiter belasten, wie auch das in der Ukraine.

Zeitqualität von Februar bis Mai 2024

Wer sich am Anfang des Jahres zu dem Vortrag über die Konstellationen in diesem Jahr angemeldet hat, hat vielleicht in Erinnerung, dass ich damals den Monat April etwas hervorgehoben habe. Warum, darauf werde ich gleich eingehen. Doch zuvor möchte ich etwas zurückblicken, nämlich auf den Februar 2024:

  • 01/02/2024 Me Ingress Steinbock
  • 05/02/2024 Me Konjunktion Pl 6 Steinbock
  • 05/02/2024 Ma Ingress Steinbock
  • 12/02/2024 Ve Ingress Steinbock
  • 14/02/2024 Ma Konjunktion Pl 6 Steinbock
  • 17/02/2024 Ve Konjunktion Pl 6 Steinbock

Das sind einige der Daten, die ich genannt habe. Dabei bedeutet „Ingress“ immer „Eintritt“. Wir hatten eine große Ansammlung von Planeten im siderischen Steinbockzeichen im Februar. Und da Pluto, der Signifikator für Machtthemen, für Transformation, aber auch für Grausamkeit und Zersetzung dort in 6 Grad steht, kamen nacheinander zuerst Merkur, dann Mars und dann Venus mit Pluto in Kontakt. Besonders der Zeitraum 14. bis 17. Februar ist signifikant, da dann nicht nur der kämpferische Mars bei Pluto stand, sondern die friedensstiftende Venus auch unter den Einfluss dieser beiden Übeltäter geriet und somit ihre eigentlich ausgleichenden Energien sozusagen untergingen.

Während dieser Zeitspanne häuften sich die schrecklichen Nachrichten von Tod, Krieg und menschlichem Leid. Auch der Tod des russischen Regimekritikers Nawalny, der am 16. Februar verstab, fiel in diese Phase. Astrologisch würde ich das als ein Indiz für Fremdeinwirkung, für einen hinterhältig herbeigeführten Tod deuten.

Der März kam bei der Vorbesprechung nicht ganz so schlecht weg, doch da in der Astrologie – wie im echten Leben – alles kumulativ ist, sind die aufgebauten negativen Energien vom Februar nicht einfach verschwunden. Am 15. März, also morgen, wird Mars das Zeichen wechseln und in den Wassermann gehen. Dort wird er dann am 10. April auf Saturn treffen, was aus astrologischer Sicht keine gute Situation darstellt. Doch zuvor wird es am 25. März eine Mondfinsternis und am 8. April eine Sonnenfinsternis geben. Immer, wenn sich schwierige Konjunktionen in enger zeitlicher Nähe zu den Eklipsen zutragen, wird die herausfordernde Energie multipliziert oder gar potenziert.

Wenden wir uns jetzt, Mitte März, den aktuellen Nachrichten zu, dann hören wir von verheerenden Zuständen in Haiti, nachdem im Februar im Rahmen eines großen Aufstandes einige Tausend Gefangene befreit wurden und sich kriminelle Gruppen allem bemächtigen, was sie haben möchten. In Gaza dürfte das Leid und die Not der Menschen allein durch die unvorstellbare Anzahl noch weitaus größer sein. Gäbe es ein Messgerät, das kolletiven Schmerz und Not messen könnte, die Skala würde vermutlich gerade gesprengt werden, natürlich auch durch den immer noch fortschreitenden Krieg in der Ukraine.

Leider ist an den Planetenkonstellationen kein baldiges Ende dieser Konfliktsituationen abzusehen. Allerdings haben Saturn-Mars Konjunktionen ein großes Potential – vor allem für das sich Zuspitzen der Lage, was immer es gerade ist. Gehen wir davon aus, dass eine solche Zuspitzung oder eine Konfrontation im April zu erwarten ist, dann können wir nur hoffen, dass diese Situation zum „Gamechanger“ wird, dass sie einen Wendepunkt markiert. Davon gehen in der astrologischen Welt einige kluge Köpfe aus und ich hoffe sehr, dass an dieser Idee etwas dran ist.

Natürlich könnten wir auch die politische Situation in unserem eigenen Land vor dem Hintergrund dieser Konstellationen betrachten. Auch hier scheinen die konstruktiven und sinnvollen Kooperationen nicht nur in der Politik, sondern auch bei den Gewerkschaften und großen Arbeitgebern eine Schlagseite zu haben. Auch wenn wir noch so viel gute Energie in all diese Themen hinein investieren, vermutlich werden wir einsehen müssen, dass das Ende dieser Konflikte nicht vor Mitte April in Sicht ist, denn neben den Machtproben, die gerade stattfinden, ist die Kommunikation aktuell auch nicht effektiv. Merkur, der Planet der Kommunikation ist fast den ganzen März über schwach (im Fall), unter Rahus vereinnahmenden Einfluss und wird am 2. April rückläufig. Danach geht er wieder in das Zeichen seines Falls, so dass nahezu der gesamte Monat April von einer sehr unklaren oder gar festgefahrenen Kommunikation geprägt sein wird. Da werden vermutlich auch Vermittlungsausschüsse an ihre Grenzen geraten.

Für uns alle sollten diese Konstellationen eine Achtsamkeit in unserer alltäglichen Kommunikation mit unseren Mitmenschen auslösen. Auch wir können von diesen Energien mitgerissen werden, vielleicht in Konfliktsituationen überreagieren oder uns einfach sehr unglücklich ausdrücken. Mit Aufmerksamkeit und in gutem Kontakt mit uns selbst zu sein kann die evtl. negativen Auswirkungen deutlich verringern helfen.

Astro*Karto*Grafie – schon mal gehört?

Das jede Form von Astrologie Auskunft gibt über die Zeitqualität, zu der wir geboren sind, ist so ziemlich jede/m bekannt. Doch dass die Astrologie auch Methoden besitzt, mit deren Hilfe wir feststellen können, warum wir uns an bestimmten Orten wohl fühlen, dort auch erfoglreich sind und uns an anderen Orten nichts so wirklich gelingen will, das wissen vermutlich nicht alle Menschen. Tatsächlich ist das Wissen um die Beziehung zwischen dem Geburtshoroskop und den Koordinaten unserer Erde schon seit Jahrzehnten bekannt und mittlerweile auch gut erforscht. Zahlreiche Bücher wurden veröffentlicht zum Thema und einer der Autoren eines solchen Buches, Martin Davis, erzählte mir vor vielen Jahren davon, dass er diese Technik sogar zur Geburtszeitkorrektur einsetzt. Denn, so führte er aus, seitdem er wusste, an welchem Ort der Welt er endlich Vater werden konnte, war er sich seiner Geburtszeit ganz sicher. Ich selbst habe mich mit diesem Thema nie intensiv auseinandersetzt, doch bei meinen kurzen Begegnungen damit immer wieder Bestätigungen gefunden.

Als „Vater“ dieser Arbeit darf wohl der bereits verstorbene Jim Lewis betrachtet werden, den Ronnie Gale Dreyer gut kannte und der später mit Ronnies Mann Kenneth zusammen arbeitete. Für sie gehört die Astro*Carto*Graphy schon lange zu ihrer eigenen Arbeit. Am 14. Oktober 2023 wird Ronnie nun den lang ersehnten Workshop zum Thema anbieten. Ich werde ihre Ausführungen, wie immer, übersetzen.

Und übrigens: Eine spezielle Software braucht Ihr dazu nicht, da es einige kostenlose Online-Berechnungsmöglichkeiten gibt. Auf diese werde ich Euch im Seminar aufmerksam machen.

Aufgewühlte Energien im Mai

  1. Mai 2023

Ich weiß ja nicht, wie andere sich fühlen oder wie Ihr, liebe Leserinnen oder Leser gerade gestimmt seid. Deshalb spreche ich einfach mal von mir und Ihr könnt dann selbst schauen, ob bestimmte Punkte auch auf Euch zutreffen oder nicht. Oder vielleicht sollte ich sagen: Ihr könnt prüfen, inwieweit bestimmte Aussagen meinerseits bei Euch eine Resonanz erzeugen. Denn was ich beschreiben werde, ist nicht nur meine persönliche Wahrnehmung, sondern es handelt sich dabei um die Beschreibung der aktuellen kosmischen Energien und meine Wahrnehmung dieser vor allem Widder-geprägten Zeitqualität.

Ich habe mich regelrecht gefreut, dass Merkur am 15. Mai wieder direktläufig wurde, denn zusammen mit den Eklipsen auf der Widder-Waage-Achse, Rahu in Widder und eben auch der Sonne im Zeichen des kämpferischen und unruhigen Mars hatte ich in den letzten Wochen das Gefühl, dass eine aufgewühlte Energie sehr spürbar wurde. Doch ich gebe erst nochmal den Überblick:

 

  • 01/05/2023 18:44 Pl bewegt Rückläufig 06:11:03 Steinbock (bis 11. Oktober in 3.42 Steinbock)
  • 02/05/2023 10:19 Ve Ingress Zwillinge
  • 05/05/2023 Mondfinsternis in 21 Waage (Swati Nakshatra)
  • 10/05/2023 10:19 Ma Ingress Krebs – schlecht für offene Auseinandersetzungen – bis 30. Juni !
  • 15/05/2023 05:16 Me bewegt Direkt 11:40:08 Widder
  • 18/05/2023 Ju Quadrat Pl (6 Wid – 6 Steinb)
  • 21/05/2023 05:11 Ma Opposition Pl (6 Krebs – 6 Steinbock)
  • 23/05/2023 07:12 Ma Quadrat Ju (6 Krebs – 6 Widder)
  • 25/05/2023 05:20 Ma Quadrat Ra
  • 27/05/2023 16:29 Ju Konjunktion Ra
  • 30/05/2023 16:09 Ve Ingress Krebs
  • Nakshatras: Nakshatras: Rahu und Jupiter in Aswini, Ketu in Swati und Saturn in Shatabishak – viel Betonung auf den Nakshatras der Mondknoten – Heilung in Sicht?
  • Vollmond (Eklipse) am 5. Mai in 21 Waage, Neumond am 19. Mai in 4 Stier

Zu Anfang des Monats befanden sich also Sonne, Jupiter, Merkur (rückläufig) und Rahu und auch Uranus im Widderzeichen. Die Frühlings-Aufbruchstimmung, die jedes Jahr nicht nur die Natur neu erwachen lässt, sondern auch bei uns Menschen oftmals Lust auf Neues spürbar werden lässt, war also in der ersten Hälfte diees Monats sehr betont. Dazu kam dann gleichzeitig die Position Rahus, des Übertreibers, im Nakshatra Ashwini, das von Ketu regiert wird und an Ungeduld nicht zu übertreffen ist. Das Shakti oder die innewohnende Kraft dieses Nakshatras ist: “ Die Macht, Dinge schnell erreichen zu können“. Wenn dann gleichzeitig der Planet Merkur, der unsere Kommunikation regiert, ebenfalls im feurigen und reizbaren Widder steht und noch dazu rückläufig wird, dann kann auch die Kommunikation schnell außer Kontrolle geraten und es kann zu hitzigen Wortgefechten oder einfach auch Überreaktionen und Missverständnissen führen. Doch, wie gesagt, Merkur hat seine Richtung am 15. Mai wieder geändert und somit sollte die Kommunikation wieder geradliniger und verständlicher werden. Allerdings ist Mars, der Regent von Widder, seit dem 10. Mai im Krebszeichen, in dem er sich überhaupt nicht wohl fühlt. Er befindet sich dort „im Fall“ und kann innere Unruhe anstacheln und bei Menschen, die sich leicht in die Defensive gedrängt fühlen kann schnell eine Abwehrhaltung erzeugt werden.

Da nun am heutigen Mittwoch auch noch der Mond im Widderzeichen steht und bereits als dunkel bezeichnet werden kann, wäre es wirklich anzuraten, keine wichtigen Besprechungen oder Absprachen vorzunehmen bis der Neumond vom 19. Mai vorbei sein wird. Doch bereits am 21. Mai wird Mars am Himmel dem machtbetonten Pluto gegenüberstehen und somit wird auch dann wieder schnell eine aufgeladene Atmosphäre spürbar werden. Auch die Tatsache, dass aktuell die Nakshatras der Mondknoten stark frequentiert werden, sollte nicht unbeachtet bleiben. Und erst wenn Merkur seinen Besuch beim rebellischen Uranus am 5. Juni hinter sich gebracht hat und dann am 7. Juni in den gemütlichen Stier eintritt, dann wird es eine spürbare energetische Veränderung geben.

Doch nun möchte ich nicht die Losung ausgeben, dass es besser ist, bis zum 7. Juni nicht zu kommuniziere, obwohl dies nicht grundsätzlich eine schlechte Idee wäre, jedoch für die meisten von uns nicht umsetzbar wäre. Und auch dann würden diese Energien sich nicht einfach in Luft auflösen, sie würden in unserem Inneren wühlen und wären nicht leicht zu besänftigen. Daher würde ich eher vorschlagen, die von der Widder-Energie ausgehenden Impulse bewusst wahrzunehmen und zu kanalisieren. Ich glaube, dass die aktuelle Zeitqualität jeder/m von uns aufzeigen kann, was noch so alles unter der Oberfläche unserer bewussten Wahrnehmung schwelt. Wieviel unserer Unabhängigkeits- und Freiheitswünsche wir uns noch nicht wirklich eingestanden haben und wie wir diesen ermöglichen können, sich in uns und unseren Handlungen auszudrücken. Und zwar am besten konstruktiv und wohlwollend – uns selbst und anderen gegenüber.

Widderenergien werden jedes Jahr im Frühling aktiviert, wenn die Sonne mit ihrem Gefolge (Merkur und Venus) dort transitieren. Doch nicht immer sind gleichzeitig mehrere Langsam-Läufer bereits im Widder, schon gar nicht in der aktuell vorhandenen Häufung. Subjektiv gesehen führt dies auch gerade zu einer Häufung von Unfällen, Stürzen, Verletzungen und entzündlichen Erkrankungen. Wie gesagt: subjektiv. Das ist mein persönlicher Eindruck auf der Basis dessen, was ich in meinem beruflichen und privaten Umfeld gerade erlebe.

So möchte ich mit diesen Zeilen etwas Verständnis für das aktuelle persönliche Erleben vermitteln und zugleich auch die Botschaft: Schaut Euch an, was bei Euch angestoßen und vielleicht sogar aufgebrochen wird (i.S.v. alte Verkrustungen, gemiedene Empfindungen), gesteht Euch Euren eigenen Unabhängigkeitswunsch ein und schafft Raum für Neues, für Neuanfänge. Gebt den Widder-Anteilen in Euch mehr Raum und Aufmerksamkeit und spürt in Euch hinein, um unbewusst vorhandene Pionier-Energien zu erkennen. Zu welchem unbekannten Ufer würdet Ihr gerne aufbrechen? Denn das Neue ist ja auch immer ein Stück weit aufregend und spannend, zu spannend um es zu unterdrücken, finde ich.

 

Wo komme ich her, wo gehe ich hin

Unter dieser Überschrift habe ich vor mehr als 3 Jahrzehnten im Rahmen einer Selbsterfahrungsgruppe meine ersten Schritte in Richtung Selbst-Erkenntnis unternommen. Obwohl ich diese Frage damals sehr faszinierend fand, konnte ich mir doch nicht vorstellen, das ich ihrer Klärung den Rest meines Lebens widmen würde. Nicht dass das etwas Besonderes wäre. Bewusst oder unbewusst tun wir dies alle. Und gerade in Zeiten größerer Herausforderungen und Umwälzungen, tritt sie mehr in unser Bewusstsein während sie zu anderen Zeiten eher überlagert wird von unseren alltäglichen Aufgaben.

Die Astrologie, vor allem die vedische mit ihrer Verwurzelung in den alten Traditionen von Wiedergeburt und Karma, kann einen enormen Beitrag zu dieser Thematik leisten. So können wir in einem Horoskop beispielsweise unsere Talente erkennen und die wichtigsten dharmischen und karmischen Themen, die wir zu bearbeiten hier angetreten sind. Doch oft unterliegen wir der Täuschung, dass unsere Lebensaufgabe mit einer Aktivität im beruflichen Bereich einhergeht. Das mag zwar durchaus der Fall sein und wir sollen ja auch alle unseren Beitrag zur Gesellschaft leisten, für das große Ganze. Doch meist liegt unsere wirkliche Lebensaufgabe meiner Meinung nach darin, etwas in uns selbst zu heilen. Uns selbst annehmen und lieben zu lernen und dann anderen verzeihen zu können und mit Mitgefühl gegenüberzutreten, ganz gleich, wie sehr wir uns von Ihnen verletzt gefühlt haben oder es immer noch tun. Diese enorm wichtigen Schritte zur Ganzwerdung kommen nicht mit viel Glanz und Trommelwirbel daher. Sie geschehen jenseits von Scheinwerferlicht und öffentlichem Jubel. Sie finden in uns selbst statt, machen uns innerlich reich und strahlen auf alle, auf das Ganze ab. Ich glaube fest daran, dass wir unser wahres Glück und unsere wahre Bestimmung auf dieser Ebene finden und dass dieser Prozess außerhalb der normalen, linearen Zeitrechnung abläuft. Es kann eine Einsicht, eine innere Stimme, ein Traum oder ein plötzliches Wissen sein, die eine Kaskade von weiteren inneren Prüfungen und Wachstumsschritten einleiten. Auch hier kann das eigene Horoskop helfen, die wichtigen Hinweise zu finden. Wir könnten uns Fragen stellen wie:

  • Wie sieht es mit meinem Selbstwertgefühl aus? Kann ich mich überhaupt annehmen? (Dazu muss ich dann das 2. Haus, Venus und auch die Sonne untersuchen)
  • Von wem fühle ich mich in meinem Leben am meisten gebremst? (Saturns Position oder ein sehr stark beschädigter Planet oder ein beschädigtes Haus anschauen)
  • Kann ich meine unbewussten Bedürfnisse und Nöte überhaupt spüren? Oder bin ich vielleicht auf der Ebene des verletzten oder des verlassenen Kindes hängen geblieben? (Analyse von Mond und 4. Haus)

Aber auch:

  • Was sind meine Kompensations- und Ausweichmechanismen? Versuche ich mich z.B. durch beruflichen Erfolg abzulenken? (z.B. besonders starke Planeten oder besonders stark besetzte Häuser) Oder dadurch, dass ich für alle anderen immer da bin und nie „Nein“ sage? (schwacher Herrscher von 1, Herrscher von 1 in 7 oder 10 etc.)
  • Definiere ich mich über Rollen im Leben oder andere Menschen im Leben? (Viele Planeten in einem Haus, das eine bestimmte Person anzeigt)

Alle diese Fragen können astrologisch unterstützt werden in ihrer Beantwortung. Die Fragen der ersten Kategorie helfen uns, unsere Identität und Aufgabe zu finden und die der zweiten Kategorie zeigen uns, wo wir Lebensenergie abgeben, verlieren, sozusagen „falsch investieren“. Solange wir Energie verlieren, abgeben, sie versickern lassen, haben wir sie für unseren eigenen Weg nicht zur Verfügung. Das soll nicht heißen, dass wir nun alle völlig selbstbezogen und rücksichtslos werden sollen – daran hat diese Welt wirklich keinen Mangel. Nein, wir sollen durch die Zuwendung zu uns selbst auch in die Lage versetzt werden, uns für andere zu öffnen. Deren Wunden nicht durch die Brille unserer eigenen Verletzung zu sehen, sondern durch die Brille des Mitgefühls.

Diese Gedanken können uns sicherlich alle weiterbringen, auch wenn die Antworten nicht sofort gefunden werden können. Wir brauchen Zeit, um mit uns in Kontakt zu kommen und dazu müssen wir erst mal einen Raum der Stille eröffnen und uns unseren inneren Stimmen zuwenden.

Und im Verlaufe dieses Prozesses stoßen wir möglicherweise auf ganz enge, schmerzhafte Stellen in unserem Körper und unserem Inneren. Stellen, die vor langer Zeit verwundet wurden und die wir seither unbewusst schonen, vor jeglicher Aktivierung abzuschotten versuchen. Das können die Folgen bekannter oder unbekannter Traumatisierungen zu sein, die Vorrang vor allen anderen Themen bekommen sollten. Leider ist in unserer Gesellschaft in genau hier noch ein ganz großer, kollektiver blinder Fleck vorhanden und das obwohl verschiedene Formen von Traumatherapie mittlerweile gute Ergebnisse erzielen können.

Alternativen zu therapeutischen Prozessen finden sich in vielen Kulturen, im Schamanismus und auf Ebenen der geistigen Heilmethoden.

Vor kurzem habe ich eine wunderschöne Erzählung aus den Traditionen der nordamerikanischen Ureinwohner*innen gehört, die mir nicht mehr aus dem Kopf geht und die ich gerne hier ganz kurz erzählen möchte: Wenn jemand aus den Reihen des eigenen Stammes Schreckliches erlebt hatte, also im heutigen Sprachgebrauch traumatisiert worden ist, dann wurde ein Zirkel „heiliger Zeug*innen“ gebildet. Um die betroffene Person wurde ein Kreis gezeichnet und die heiligen Zeuginnen setzten sich um diesen Kreis herum. Dann wurde die Person aufgefordert, sich in die Mitte des Kreises zu setzen und die eigene Geschichte exakt drei Mal zu erzählen. Die Zeuginnen hörten nur zu, bezeugten. Sie gaben keinerlei Kommentare ab, keinerlei Bekundungen von Schrecken, Mitleid etc. Ihre Aufgabe bestand „nur“ darin, zu bezeugen. Das Erlebte bekam somit Raum, wurde anerkannt. Anschließend durfte die betroffene Person das Erlebte nie mehr erzählen, weil das den Verlust des eigenen Spirits bedeutet hätte. Und das war in dieser Tradition gleichbedeutend mit dem Verlust der eigenen Lebenskraft, es kam dem Tod nahe. Doch das Wichtigste kommt jetzt: Dieser Prozess wurde nur eingeleitet, wenn die traumatisierte Person bereit war, sich von diesen Erfahrungen zu trennen. Sie loszulassen. Veränderungen einzuleiten auf dem eigenen Weg, sich nicht mehr über diese Erfahrung zu definieren. Nur dann.

Durch diese Entscheidung hat die Person sozusagen bekundet, dass sie die Verantwortung für sich und ihr eigenes Leben wieder in die eigenen Hände nimmt und der traumatisierenden Erfahrung die Energie entzieht. Das bedeutet unweigerlich auch, dass alle sekundären „Krankheitsgewinne“ aufgegeben werden müssen. Die eigenen schweren Erfahrungen können nicht weiter als Schutzschild benutzt werden, als Entschuldigung, warum bestimmte Anforderungen nicht erfüllt werden können. Durch diesen Prozess holt sich die Person „den eigenen Spirit zurück“, wie die amerikanischen Ureinwohner es ausdrückten. In unserem Sprachgebrauch könnten wir sagen: Der Mensch hat sich wieder gefunden, konnte wieder mit sich in Kontakt treten.

Vielleicht können diese Zeilen in einer aufgewühlten Zeit, in der wir uns nur allzu gerne von materiellen Dingen ablenken lassen und in der viele tiefsitzende Ängste durch Konsum unter Kontrolle gehalten werden sollen, dabei helfen, den Fokus nach innen zu richten. Nur dort finden wir Kraft, Erkenntnis und paradoxerweise die Verbindung zu anderen Menschen. Denn wenn wir uns gut genug erforschen, erkennen wir, dass wir uns von den „Anderen“ nicht wirklich unterscheiden. Wir teilen nicht nur die meisten Muster und Anliegen mit ihnen, sondern wir sind zutiefst verbunden mit allen anderen. Lasst uns dort den Fokus hinlenken helfen und die Welt wird eine friedlichere werden.

 

Zu Ehren Prof. Jaya Sekhar

Als wir begannen, uns für vedische Astrologie ernsthaft zu interessieren, nahm mein Mann Nicholas Kontakt mit Bhava in England auf und schneller als man sich versehen konnte, entstand eine Freundschaft zwischen Komilla Sutton und ihm. Bei einer unserer ersten Konferenzen, die wir in London besuchten, lernten wir dann auch bereits schon Prof. Sekhar kennen. Er hielt damals einen Vortrag über die karmischen Faktoren des vedischen Horoskops und ich werde nie seine einleitenden Worte vergessen. „Ihr seid ja alle ehrliche und ernsthafte Personen,“ so sagte er, „euch kann ich dieses göttliche Wissen zuteil werden lassen ohne für mich selbst schlechtes Karma anzusammeln.“ Und er schaute für einige Momente in die Gesichter der Anwesenden mit dem liebevollen und zugleich durchdringenden Blick, den viele von Euch über die Jahre ja selbst erleben durften. Das war der Anfang einer langen und tiefen Freundschaft zwischen einem Mann aus einer anderen Kultur, der mein Vater hätte sein können. Er ist übrigens tatsächlich im selben Jahr geboren wie mein seit langem verstorbener Vater.

Bereits im Herbst 2001 trafen wir ihn in Bangalore in einem Hotel, wo ich meine erste vedisch-astrologische Lesung bekam. Das war, so spürte ich zutiefst, nicht einfach nur eine Beratung oder ein Gespräch, das war ein Ritual. In diesem Hotel legten wir dann den Grundstein für eine Zusammenarbeit, die mehr als 2 Jahrzehnte dauern sollte. Und wieder war mein Mann das Bindeglied.

Jetzt, mehr als 20 Jahre später, kann ich zurückblicken auf unzählig viele gemeinsame Stunden in Deutschland, in Indien und England. Wir haben gemeinsam gearbeitet. Prof. Sekhars Zuständigkeit war der Unterricht, mich ernannte er „zu seiner Stimme“ und Nick hat alles ganz genau beobachtet, Übersetzungsunsicherheiten aufgefangen und vor allem auf seine höfliche englische Art immer dafür gesorgt, das Prof. Sekhar täglich eine englischsprachige Zeitung bekam und es ihm an nichts fehlte.

Neben den vielen gemeinsamen beeindruckenden lehrreichen Stunden im jeweiligen Seminarraum, in denen Prof. Sekhar nicht nur Astrologie, sondern auch Handlesen und Vastu unterrichtete, genossen wir alle auch die vielen langen Abende, in denen wir in kleiner Runde zusammen saßen und an Prof. Sekhars Lippen klebten. Bei diesen Gelegenheiten erzählte er teilweise die schönsten Geschichten, die uns einen Hauch Indiens in die europäischen Sommerabende zauberten. So erzählte er einmal, dass es in Indien eine Redensart gäbe, nach der ein Mensch mit Kala Sarpa Yoga im Horoskop im letzten Leben einem Vogel die Freiheit genommen habe und diesen in einen Käfig gesperrt habe. Eine Allegorie, die mir mehr sagt als viele kluge Erklärungen.

Und erst vor kurzem, bei einem unserer letzten Treffen, erzählte Prof. Sekhar, dass sein Vater ein direkter Astrologe des damaligen Rajas in diesem südindischen Königtum war. Der Vater habe Schmuck getragen, der einem Raja würdig gewesen wäre und im Sommer sei die ganze Familie mit Untergebenen und dem ganzen Hausstand in die Berge umgezogen und habe dort das kühlere Klima genossen. Dass bereits sein eigener Sohn, Jaya, den er als einzigen in die Astrologie einführte, in einem völlig anderen gesellschaftlichen Kontext leben würde, konnte sich dieser Herr damals sicherlich nicht vorstellen. Mit dem Ende der englischen Besatzung sollte der ehrwürdige, vom Raja so sehr geschätzte Astrologe viel Besitz und Ansehen einbüßen. Dennoch gelang es seinem Sohn Jaya, trotz seiner akademischer Ausbildung, die gesamte Nachkommenschaft mit den Einkommen aus der astrologischen Arbeit zu ernähren.

Ein wenig klingt diese Geschichte wie aus Tausendundeiner Nacht. Und sicherlich konnte sich der südindische Vater auch nicht vorstellen, dass sein Sohn einmal über viele Jahre hinweg seine Sommer in Europa verbingen würde und ein international anerkannter Autor zahlreicher Bücher werden würde. Uns ist es beschieden, diesen Sohn Jaya persönlich zu kennen und von ihm lernen zu dürfen und ich vermag gar nicht wirklich einzuschätzen, wie vielen unserer Schüler*innen er über die Jahre geholfen hat, die kosmischen Gesetze besser zu verstehen und ein paar Missverständnisse aus dem Weg zu räumen.

Ich jedenfalls bin sehr dankbar für den Kontakt zu diesem besonderen Menschen, der uns einmal mehr in Deutschland besuchen wird und sein Wissen und seine Weisheit großzügig mit uns zu teilen bereit ist. Und dass er mit unseren Schüler*innen Menschen antrifft, die aufrichtig und ernsthaft nach der Wahrheit suchen und ihm kein schlechtes Karma einbringen, daran zweifelt er schon lange nicht mehr.

Vortrag: Der rückläufige Mars im persönlichen Horoskop (Herbst 22)

Der Monat Oktober ist aus astrologischer Sicht sehr interessant, was meist im Klartext bedeutet: herausfordernd. In relativer zeitlicher Nähe zu den kommenden Eklipsen finden einige andere, bekanntermaßen spürbare und wirksame astrologische Phänomene statt:

  • am 23. Oktober wird Saturn wieder direktläufig. Das bedeutet zwar insgesamt oft eine Lockerung festgefahrener Prozesse und Themen, doch wer Planeten in 23 – 24 Grad Steinbock oder Krebs hat, wird deutlich Saturns hemmende und nachdrückliche Qualitäten wahrnehmen können
  • am 25. Oktober findet eine Sonnenfinsternis unter Einbeziehung von Venus statt, was klassisch gesehen eher Politik und Diplomatie schwächt.
  • Venus ist in dieser Phase sehr nahe bei der Sonne, verbrannt und für ca. 2 Monate insgesamt nicht sichtbar. Sie wird ab jetzt wieder zum Abendstern.
  • am 30. Oktober wird Mars rückläufig, was alle 2 Jahre der Fall ist und sich meist bemerkbar macht, da er dann den Punkt der größten Erdnähe erreicht hat. Wenn dies in zeitlich engem Zusammenhang mit Erklipsen geschieht, addieren sich die Energien sozusagen auf und die Turbulenzen werden deutlicher spürbar.
  • am 8. November findet dann eine Mondfinsternis statt. Bei beiden Finsternissen ist die Konjunktion zwischen dem aufrührerischen Rahu und dem nach Reformen strebenden Uranus noch wirksam. Auch sie addieren sich auf

Soweit die prägnantesten astrologischen Faktoren für diesen Herbst. Am 1. November möchte ich zu diesen Konstellationen einen Vortrag anbieten, der sich jedoch vor allem auf den Marszyklus bezieht. Alle 2 Jahre verweilt Mars ca. 6 Monate in einem Zeichen. In diesem Herbst/Winter wird er sich vor allem im Stier aufhalten. Wie genau ein solcher Mars-Zyklus abläuft, was und wann aktiviert wird, möchte ich an diesem Abend genauer beleuchten. Dabei werde ich das Weltgeschehen weniger berücksichtigen als die zu erwartenden Aktivierungen im persönlichen Horoskop. Ich werde zwar kurz auf die Lokalisationen der Finsternisse und deren allgemeine Wirkungen eingehen, doch im Mittelpunkt unseres Interesses werden die persönlichen Horoskope sein mit allgemeinen Erklärungen, wie sich Mars im Transit 6 Monate lang in welchem Haus bemerkbar macht und was es bedeutet, wenn er dabei persönliche Planeten berührt (direkt oder im Aspekt).

Dieser Vortrag ist für alle Interessent:innen mit etwas Vorwissen geeignet.

Die Kosten betragen 10 Euro für unsere aktiven Schüler:innen und 18,- Euro für alle anderen. Ich bitte, wenn möglich, um Zahlung per PayPal an glewis@astrovedic.de oder um Überweisung auf das bekannte Konto. Nach Eingang der Zahlung wird der Downloadlink automatisch verschickt.

Die Gebühren für diesen Vortrag gehen an den Verein „Tröstende Pfoten e.V., der in der Hospizarbeit Liebe und Trost an sterbende Kinder und Erwachsene spendet.