Mars Konjunktionen, Eklipsen und kriegerische Konflikte

Einmal mehr scheint uns das Weltgeschehen vor Augen zu führen, dass wir Menschen noch nicht für den Frieden bereit sind. Carolin Myss, eine der Mystikerinnen und spirituellen Lehrerinnen unserer Zeit, formulierte das mal so: „Wir haben den Frieden nicht verdient. Wir sind ja noch nicht einmal in der Lage, mit unseren nächsten Mitmenschen in Frieden zu leben.“ Dass diese Aussagen sehr wahr sind, können wir im Kleinen wie im Großen täglich erfahren, in den letzten Jahren drastischer als zuvor. Während viele Menschen der spirituellen Szene von der anstehenden energetischen Erhöhung der Frequenzen sprechen, zeigt uns die sichtbare Welt eine andere Realtiät. Die Kluft zwischen Hoffnung einerseits und dem menschlichen Leid andererseits könnte kaum größer sein.

Den nachfolgenden Beitrag habe ich nicht verfasst, um aufkommende Hoffnungen zu dämmen, obwohl ich zugeben muss, dass der Silberstreifen am Horizont meiner Wahrnehmung nach noch nicht sichtbar ist. Doch ich fand die astrologischen Signaturen zu verlockend und im Sinne der Erweiterung des Verständnisses möchte ich meine Beobachtungen dann eben doch veröffentlichen. Und dabei möchte ich auf keinen Fall versäumen, eine persönliche Überzeugung einfließen zu lassen: Sich von den jeweils aktuellen politischen oder weltlichen Geschehnissen überwältigen und entmutigen zu lassen, halte ich für keine gute Idee. Auch nicht, sich kompensatorisch in die Freuden der materiellen Welt zu stürzen. Vielmehr bieten diese definitiv herausfordernden Zeiten viel Potential, die eigenen Ängste und Haltungen genauer unter die Lupe zu nehmen. Einerseits die eigenen aggressiven Ausdrucksformen ehrlich anzuschauen und zu hinterfragen, was sie ausgelöst hat, kann ein wichtiger erster Schritt sein, vor allem wenn er mit Selbstliebe und ohne Verurteilung der eigenen Schwächen stattfinden darf. Gerade auch die Ängste hinter dem eigenen Abwehr, Verteidigungs- oder auch Angriffsverhalten zu erkennen, kann uns ein großes Stück weiter bringen. Wenn wir uns dann noch daran erinnern, was wir alle zutiefst wissen, jedoch im Alltag auch immer wieder aus den Augen verlieren, dann können wir uns auch in konfliktreichen Zeiten wieder entspannen und Frieden in uns finden. Was ich damit meine, ist das Wissen darum, dass diese irdische Existenz nur eine Art Übungssituation darstellt und dass das, was wir wirklich sind, nicht von diesen weltlichen Auseinandersetzungen gefährdet wird. Im  Gegenteil: jede Krise kann uns dabei helfen, unser wahres Selbst zu erkennen, zu spüren, uns damit zu identifizieren anstelle des vergänglichen Körpers. Kürzlich las ich einen Roman, den ich im Nachlass meines Mannes fand: The Hill von K. Venkataraman – ein Roman über Ramana Maharshi. Hier kam seine einfache und gleichzeitig tiefe Lehre sehr schön durch: Wann immer spirituelle Sucher kamen und nach dem Weg der Erleuchtung fragten, erwiderte er nur: „Finde heraus, wer Du bist.“

Nach dieser doch etwas länger gewordenen Einleitung nun die astrologische Auswertung:

Die Theorie sagt ja immer, wenn in zeitlicher Nähe zu den Eklipsen andere signifikate Konstellationen unter den Planeten zustande kommen, dann entsteht daraus eine besondere, meist mundan schwierige Energie, vor allem, wenn natürliche Übeläter im Spiel sind. Für die Sonnenfinsternis vom 8. April und die Saturn-Mars-Konjunktion am 11. April scheint das klar zuzutreffen. Bereits am 2. April, also kurz vor der Eklipse, ließ Israel zwei iranische Generäle töten, was dann am 13. April, zwei Tage nach der Mars-SAturn-Konjunktion zum iranischen Gegenschlag führte. Mars wird dann Ende Mai den Eklipsenpunkt vom 8. April überqueren was vermutlich der nächste Marker der weiteren Entwickung sein wird.

Dass der Krieg Israels gegen die Hamaz auch in großer zeitlicher Nähe zur  Sonnenfinsternis am 14. Oktober 2023 begann, bestätigt die oben genannte Theorie ebenso, wie die Tatsache, dass auch am 5. Oktober, also 2 Tage vor dem Beginn dieses Krieges, eine Ketu-Mars Konjunktion am Himmel statt fand. Diese Konjunktion spielte sich, ebenso wie die Eklipse, in großer Nähe zum Aszendenten Israels ab.

Gayatri Devi Vasudev, die in der aktuellen Ausgabe des „Modern Astrologer“ diesen Konflikt astrologisch beleuchtet hat, hält vor allem Rahus Opposition zum Lagna (bzw. Mars-Ketu Konjunktion an demselben) Israels für den wichtigsten Auslöser und kommt leider zu dem Ergebnis, dass dieser Krieg nicht schnell beendet werden wird, was sich ja auch deutlich abzeichnet. Sie verwendet als Horoskop für die „Geburt“ Israels das Horoskop der Stattsgründssitzung vom 14. Mai 1948 um 16 Uhr in Tel Aviv. Wie Nicholas Campion in seinem unverzichtbaren Buch „The Book of World Horoscopes“ ausführt, benutzen einige Astrolog:innen eine etwas spätere Zeit, die den Aszendenten Israels von 29 Grad Jungfrau auf bis zu 6 Grad Waage bringen würde. Angeblich soll das 16 Uhr Horoskop jedoch schon einigen Überprüfungen stand gehalten haben. Ich selbst habe mit diesem Horoskop angefangen zu arbeiten und finde es stimmiger als das Waagehoroshop, wobei ich auch gerade den Lagna am Ende des Zeichens Jungfrau als eine passende Signatur für ein Land halte, dessen Existenz und Ausdehnung unklar ist. Außerdem befindet sich Israel sein Februar 2023 im Rahu Dasa und Rahu steht im 8. Haus und löst Mars in 12 aus, was sehr gut zu einem hinterhältigen Angriff passen würde.

Bleibt uns zu beobachten, wie sich der Übergang von Mars über den Eklipsenpunkt Ende Mai manifestieren wird. Mit einem erneuten Aufflammen martialischer Energien muss leider gerechnet werden und zugleich auch damit, dass die Ebene der Aggression bis dahin nicht maßgeblich abnehmen wird. Erst nachdem dieser Trigger überstanden sein wird und die nächste Eklipsenphase im September/Oktober kommen wird, werden die aktuell aufgewühlten Energien eine Chance haben, sich zu beruhigen. Das menschliche Leid, das bis dahin erzeugt werden wird, vor allem im Gazastreifen, wird unser kollektives Bewusstsein sicherlich ebenso weiter belasten, wie auch das in der Ukraine.

Zeitqualität von Februar bis Mai 2024

Wer sich am Anfang des Jahres zu dem Vortrag über die Konstellationen in diesem Jahr angemeldet hat, hat vielleicht in Erinnerung, dass ich damals den Monat April etwas hervorgehoben habe. Warum, darauf werde ich gleich eingehen. Doch zuvor möchte ich etwas zurückblicken, nämlich auf den Februar 2024:

  • 01/02/2024 Me Ingress Steinbock
  • 05/02/2024 Me Konjunktion Pl 6 Steinbock
  • 05/02/2024 Ma Ingress Steinbock
  • 12/02/2024 Ve Ingress Steinbock
  • 14/02/2024 Ma Konjunktion Pl 6 Steinbock
  • 17/02/2024 Ve Konjunktion Pl 6 Steinbock

Das sind einige der Daten, die ich genannt habe. Dabei bedeutet „Ingress“ immer „Eintritt“. Wir hatten eine große Ansammlung von Planeten im siderischen Steinbockzeichen im Februar. Und da Pluto, der Signifikator für Machtthemen, für Transformation, aber auch für Grausamkeit und Zersetzung dort in 6 Grad steht, kamen nacheinander zuerst Merkur, dann Mars und dann Venus mit Pluto in Kontakt. Besonders der Zeitraum 14. bis 17. Februar ist signifikant, da dann nicht nur der kämpferische Mars bei Pluto stand, sondern die friedensstiftende Venus auch unter den Einfluss dieser beiden Übeltäter geriet und somit ihre eigentlich ausgleichenden Energien sozusagen untergingen.

Während dieser Zeitspanne häuften sich die schrecklichen Nachrichten von Tod, Krieg und menschlichem Leid. Auch der Tod des russischen Regimekritikers Nawalny, der am 16. Februar verstab, fiel in diese Phase. Astrologisch würde ich das als ein Indiz für Fremdeinwirkung, für einen hinterhältig herbeigeführten Tod deuten.

Der März kam bei der Vorbesprechung nicht ganz so schlecht weg, doch da in der Astrologie – wie im echten Leben – alles kumulativ ist, sind die aufgebauten negativen Energien vom Februar nicht einfach verschwunden. Am 15. März, also morgen, wird Mars das Zeichen wechseln und in den Wassermann gehen. Dort wird er dann am 10. April auf Saturn treffen, was aus astrologischer Sicht keine gute Situation darstellt. Doch zuvor wird es am 25. März eine Mondfinsternis und am 8. April eine Sonnenfinsternis geben. Immer, wenn sich schwierige Konjunktionen in enger zeitlicher Nähe zu den Eklipsen zutragen, wird die herausfordernde Energie multipliziert oder gar potenziert.

Wenden wir uns jetzt, Mitte März, den aktuellen Nachrichten zu, dann hören wir von verheerenden Zuständen in Haiti, nachdem im Februar im Rahmen eines großen Aufstandes einige Tausend Gefangene befreit wurden und sich kriminelle Gruppen allem bemächtigen, was sie haben möchten. In Gaza dürfte das Leid und die Not der Menschen allein durch die unvorstellbare Anzahl noch weitaus größer sein. Gäbe es ein Messgerät, das kolletiven Schmerz und Not messen könnte, die Skala würde vermutlich gerade gesprengt werden, natürlich auch durch den immer noch fortschreitenden Krieg in der Ukraine.

Leider ist an den Planetenkonstellationen kein baldiges Ende dieser Konfliktsituationen abzusehen. Allerdings haben Saturn-Mars Konjunktionen ein großes Potential – vor allem für das sich Zuspitzen der Lage, was immer es gerade ist. Gehen wir davon aus, dass eine solche Zuspitzung oder eine Konfrontation im April zu erwarten ist, dann können wir nur hoffen, dass diese Situation zum „Gamechanger“ wird, dass sie einen Wendepunkt markiert. Davon gehen in der astrologischen Welt einige kluge Köpfe aus und ich hoffe sehr, dass an dieser Idee etwas dran ist.

Natürlich könnten wir auch die politische Situation in unserem eigenen Land vor dem Hintergrund dieser Konstellationen betrachten. Auch hier scheinen die konstruktiven und sinnvollen Kooperationen nicht nur in der Politik, sondern auch bei den Gewerkschaften und großen Arbeitgebern eine Schlagseite zu haben. Auch wenn wir noch so viel gute Energie in all diese Themen hinein investieren, vermutlich werden wir einsehen müssen, dass das Ende dieser Konflikte nicht vor Mitte April in Sicht ist, denn neben den Machtproben, die gerade stattfinden, ist die Kommunikation aktuell auch nicht effektiv. Merkur, der Planet der Kommunikation ist fast den ganzen März über schwach (im Fall), unter Rahus vereinnahmenden Einfluss und wird am 2. April rückläufig. Danach geht er wieder in das Zeichen seines Falls, so dass nahezu der gesamte Monat April von einer sehr unklaren oder gar festgefahrenen Kommunikation geprägt sein wird. Da werden vermutlich auch Vermittlungsausschüsse an ihre Grenzen geraten.

Für uns alle sollten diese Konstellationen eine Achtsamkeit in unserer alltäglichen Kommunikation mit unseren Mitmenschen auslösen. Auch wir können von diesen Energien mitgerissen werden, vielleicht in Konfliktsituationen überreagieren oder uns einfach sehr unglücklich ausdrücken. Mit Aufmerksamkeit und in gutem Kontakt mit uns selbst zu sein kann die evtl. negativen Auswirkungen deutlich verringern helfen.

Astro*Karto*Grafie – schon mal gehört?

Das jede Form von Astrologie Auskunft gibt über die Zeitqualität, zu der wir geboren sind, ist so ziemlich jede/m bekannt. Doch dass die Astrologie auch Methoden besitzt, mit deren Hilfe wir feststellen können, warum wir uns an bestimmten Orten wohl fühlen, dort auch erfoglreich sind und uns an anderen Orten nichts so wirklich gelingen will, das wissen vermutlich nicht alle Menschen. Tatsächlich ist das Wissen um die Beziehung zwischen dem Geburtshoroskop und den Koordinaten unserer Erde schon seit Jahrzehnten bekannt und mittlerweile auch gut erforscht. Zahlreiche Bücher wurden veröffentlicht zum Thema und einer der Autoren eines solchen Buches, Martin Davis, erzählte mir vor vielen Jahren davon, dass er diese Technik sogar zur Geburtszeitkorrektur einsetzt. Denn, so führte er aus, seitdem er wusste, an welchem Ort der Welt er endlich Vater werden konnte, war er sich seiner Geburtszeit ganz sicher. Ich selbst habe mich mit diesem Thema nie intensiv auseinandersetzt, doch bei meinen kurzen Begegnungen damit immer wieder Bestätigungen gefunden.

Als „Vater“ dieser Arbeit darf wohl der bereits verstorbene Jim Lewis betrachtet werden, den Ronnie Gale Dreyer gut kannte und der später mit Ronnies Mann Kenneth zusammen arbeitete. Für sie gehört die Astro*Carto*Graphy schon lange zu ihrer eigenen Arbeit. Am 14. Oktober 2023 wird Ronnie nun den lang ersehnten Workshop zum Thema anbieten. Ich werde ihre Ausführungen, wie immer, übersetzen.

Und übrigens: Eine spezielle Software braucht Ihr dazu nicht, da es einige kostenlose Online-Berechnungsmöglichkeiten gibt. Auf diese werde ich Euch im Seminar aufmerksam machen.

Aufgewühlte Energien im Mai

  1. Mai 2023

Ich weiß ja nicht, wie andere sich fühlen oder wie Ihr, liebe Leserinnen oder Leser gerade gestimmt seid. Deshalb spreche ich einfach mal von mir und Ihr könnt dann selbst schauen, ob bestimmte Punkte auch auf Euch zutreffen oder nicht. Oder vielleicht sollte ich sagen: Ihr könnt prüfen, inwieweit bestimmte Aussagen meinerseits bei Euch eine Resonanz erzeugen. Denn was ich beschreiben werde, ist nicht nur meine persönliche Wahrnehmung, sondern es handelt sich dabei um die Beschreibung der aktuellen kosmischen Energien und meine Wahrnehmung dieser vor allem Widder-geprägten Zeitqualität.

Ich habe mich regelrecht gefreut, dass Merkur am 15. Mai wieder direktläufig wurde, denn zusammen mit den Eklipsen auf der Widder-Waage-Achse, Rahu in Widder und eben auch der Sonne im Zeichen des kämpferischen und unruhigen Mars hatte ich in den letzten Wochen das Gefühl, dass eine aufgewühlte Energie sehr spürbar wurde. Doch ich gebe erst nochmal den Überblick:

 

  • 01/05/2023 18:44 Pl bewegt Rückläufig 06:11:03 Steinbock (bis 11. Oktober in 3.42 Steinbock)
  • 02/05/2023 10:19 Ve Ingress Zwillinge
  • 05/05/2023 Mondfinsternis in 21 Waage (Swati Nakshatra)
  • 10/05/2023 10:19 Ma Ingress Krebs – schlecht für offene Auseinandersetzungen – bis 30. Juni !
  • 15/05/2023 05:16 Me bewegt Direkt 11:40:08 Widder
  • 18/05/2023 Ju Quadrat Pl (6 Wid – 6 Steinb)
  • 21/05/2023 05:11 Ma Opposition Pl (6 Krebs – 6 Steinbock)
  • 23/05/2023 07:12 Ma Quadrat Ju (6 Krebs – 6 Widder)
  • 25/05/2023 05:20 Ma Quadrat Ra
  • 27/05/2023 16:29 Ju Konjunktion Ra
  • 30/05/2023 16:09 Ve Ingress Krebs
  • Nakshatras: Nakshatras: Rahu und Jupiter in Aswini, Ketu in Swati und Saturn in Shatabishak – viel Betonung auf den Nakshatras der Mondknoten – Heilung in Sicht?
  • Vollmond (Eklipse) am 5. Mai in 21 Waage, Neumond am 19. Mai in 4 Stier

Zu Anfang des Monats befanden sich also Sonne, Jupiter, Merkur (rückläufig) und Rahu und auch Uranus im Widderzeichen. Die Frühlings-Aufbruchstimmung, die jedes Jahr nicht nur die Natur neu erwachen lässt, sondern auch bei uns Menschen oftmals Lust auf Neues spürbar werden lässt, war also in der ersten Hälfte diees Monats sehr betont. Dazu kam dann gleichzeitig die Position Rahus, des Übertreibers, im Nakshatra Ashwini, das von Ketu regiert wird und an Ungeduld nicht zu übertreffen ist. Das Shakti oder die innewohnende Kraft dieses Nakshatras ist: “ Die Macht, Dinge schnell erreichen zu können“. Wenn dann gleichzeitig der Planet Merkur, der unsere Kommunikation regiert, ebenfalls im feurigen und reizbaren Widder steht und noch dazu rückläufig wird, dann kann auch die Kommunikation schnell außer Kontrolle geraten und es kann zu hitzigen Wortgefechten oder einfach auch Überreaktionen und Missverständnissen führen. Doch, wie gesagt, Merkur hat seine Richtung am 15. Mai wieder geändert und somit sollte die Kommunikation wieder geradliniger und verständlicher werden. Allerdings ist Mars, der Regent von Widder, seit dem 10. Mai im Krebszeichen, in dem er sich überhaupt nicht wohl fühlt. Er befindet sich dort „im Fall“ und kann innere Unruhe anstacheln und bei Menschen, die sich leicht in die Defensive gedrängt fühlen kann schnell eine Abwehrhaltung erzeugt werden.

Da nun am heutigen Mittwoch auch noch der Mond im Widderzeichen steht und bereits als dunkel bezeichnet werden kann, wäre es wirklich anzuraten, keine wichtigen Besprechungen oder Absprachen vorzunehmen bis der Neumond vom 19. Mai vorbei sein wird. Doch bereits am 21. Mai wird Mars am Himmel dem machtbetonten Pluto gegenüberstehen und somit wird auch dann wieder schnell eine aufgeladene Atmosphäre spürbar werden. Auch die Tatsache, dass aktuell die Nakshatras der Mondknoten stark frequentiert werden, sollte nicht unbeachtet bleiben. Und erst wenn Merkur seinen Besuch beim rebellischen Uranus am 5. Juni hinter sich gebracht hat und dann am 7. Juni in den gemütlichen Stier eintritt, dann wird es eine spürbare energetische Veränderung geben.

Doch nun möchte ich nicht die Losung ausgeben, dass es besser ist, bis zum 7. Juni nicht zu kommuniziere, obwohl dies nicht grundsätzlich eine schlechte Idee wäre, jedoch für die meisten von uns nicht umsetzbar wäre. Und auch dann würden diese Energien sich nicht einfach in Luft auflösen, sie würden in unserem Inneren wühlen und wären nicht leicht zu besänftigen. Daher würde ich eher vorschlagen, die von der Widder-Energie ausgehenden Impulse bewusst wahrzunehmen und zu kanalisieren. Ich glaube, dass die aktuelle Zeitqualität jeder/m von uns aufzeigen kann, was noch so alles unter der Oberfläche unserer bewussten Wahrnehmung schwelt. Wieviel unserer Unabhängigkeits- und Freiheitswünsche wir uns noch nicht wirklich eingestanden haben und wie wir diesen ermöglichen können, sich in uns und unseren Handlungen auszudrücken. Und zwar am besten konstruktiv und wohlwollend – uns selbst und anderen gegenüber.

Widderenergien werden jedes Jahr im Frühling aktiviert, wenn die Sonne mit ihrem Gefolge (Merkur und Venus) dort transitieren. Doch nicht immer sind gleichzeitig mehrere Langsam-Läufer bereits im Widder, schon gar nicht in der aktuell vorhandenen Häufung. Subjektiv gesehen führt dies auch gerade zu einer Häufung von Unfällen, Stürzen, Verletzungen und entzündlichen Erkrankungen. Wie gesagt: subjektiv. Das ist mein persönlicher Eindruck auf der Basis dessen, was ich in meinem beruflichen und privaten Umfeld gerade erlebe.

So möchte ich mit diesen Zeilen etwas Verständnis für das aktuelle persönliche Erleben vermitteln und zugleich auch die Botschaft: Schaut Euch an, was bei Euch angestoßen und vielleicht sogar aufgebrochen wird (i.S.v. alte Verkrustungen, gemiedene Empfindungen), gesteht Euch Euren eigenen Unabhängigkeitswunsch ein und schafft Raum für Neues, für Neuanfänge. Gebt den Widder-Anteilen in Euch mehr Raum und Aufmerksamkeit und spürt in Euch hinein, um unbewusst vorhandene Pionier-Energien zu erkennen. Zu welchem unbekannten Ufer würdet Ihr gerne aufbrechen? Denn das Neue ist ja auch immer ein Stück weit aufregend und spannend, zu spannend um es zu unterdrücken, finde ich.

 

Wo komme ich her, wo gehe ich hin

Unter dieser Überschrift habe ich vor mehr als 3 Jahrzehnten im Rahmen einer Selbsterfahrungsgruppe meine ersten Schritte in Richtung Selbst-Erkenntnis unternommen. Obwohl ich diese Frage damals sehr faszinierend fand, konnte ich mir doch nicht vorstellen, das ich ihrer Klärung den Rest meines Lebens widmen würde. Nicht dass das etwas Besonderes wäre. Bewusst oder unbewusst tun wir dies alle. Und gerade in Zeiten größerer Herausforderungen und Umwälzungen, tritt sie mehr in unser Bewusstsein während sie zu anderen Zeiten eher überlagert wird von unseren alltäglichen Aufgaben.

Die Astrologie, vor allem die vedische mit ihrer Verwurzelung in den alten Traditionen von Wiedergeburt und Karma, kann einen enormen Beitrag zu dieser Thematik leisten. So können wir in einem Horoskop beispielsweise unsere Talente erkennen und die wichtigsten dharmischen und karmischen Themen, die wir zu bearbeiten hier angetreten sind. Doch oft unterliegen wir der Täuschung, dass unsere Lebensaufgabe mit einer Aktivität im beruflichen Bereich einhergeht. Das mag zwar durchaus der Fall sein und wir sollen ja auch alle unseren Beitrag zur Gesellschaft leisten, für das große Ganze. Doch meist liegt unsere wirkliche Lebensaufgabe meiner Meinung nach darin, etwas in uns selbst zu heilen. Uns selbst annehmen und lieben zu lernen und dann anderen verzeihen zu können und mit Mitgefühl gegenüberzutreten, ganz gleich, wie sehr wir uns von Ihnen verletzt gefühlt haben oder es immer noch tun. Diese enorm wichtigen Schritte zur Ganzwerdung kommen nicht mit viel Glanz und Trommelwirbel daher. Sie geschehen jenseits von Scheinwerferlicht und öffentlichem Jubel. Sie finden in uns selbst statt, machen uns innerlich reich und strahlen auf alle, auf das Ganze ab. Ich glaube fest daran, dass wir unser wahres Glück und unsere wahre Bestimmung auf dieser Ebene finden und dass dieser Prozess außerhalb der normalen, linearen Zeitrechnung abläuft. Es kann eine Einsicht, eine innere Stimme, ein Traum oder ein plötzliches Wissen sein, die eine Kaskade von weiteren inneren Prüfungen und Wachstumsschritten einleiten. Auch hier kann das eigene Horoskop helfen, die wichtigen Hinweise zu finden. Wir könnten uns Fragen stellen wie:

  • Wie sieht es mit meinem Selbstwertgefühl aus? Kann ich mich überhaupt annehmen? (Dazu muss ich dann das 2. Haus, Venus und auch die Sonne untersuchen)
  • Von wem fühle ich mich in meinem Leben am meisten gebremst? (Saturns Position oder ein sehr stark beschädigter Planet oder ein beschädigtes Haus anschauen)
  • Kann ich meine unbewussten Bedürfnisse und Nöte überhaupt spüren? Oder bin ich vielleicht auf der Ebene des verletzten oder des verlassenen Kindes hängen geblieben? (Analyse von Mond und 4. Haus)

Aber auch:

  • Was sind meine Kompensations- und Ausweichmechanismen? Versuche ich mich z.B. durch beruflichen Erfolg abzulenken? (z.B. besonders starke Planeten oder besonders stark besetzte Häuser) Oder dadurch, dass ich für alle anderen immer da bin und nie „Nein“ sage? (schwacher Herrscher von 1, Herrscher von 1 in 7 oder 10 etc.)
  • Definiere ich mich über Rollen im Leben oder andere Menschen im Leben? (Viele Planeten in einem Haus, das eine bestimmte Person anzeigt)

Alle diese Fragen können astrologisch unterstützt werden in ihrer Beantwortung. Die Fragen der ersten Kategorie helfen uns, unsere Identität und Aufgabe zu finden und die der zweiten Kategorie zeigen uns, wo wir Lebensenergie abgeben, verlieren, sozusagen „falsch investieren“. Solange wir Energie verlieren, abgeben, sie versickern lassen, haben wir sie für unseren eigenen Weg nicht zur Verfügung. Das soll nicht heißen, dass wir nun alle völlig selbstbezogen und rücksichtslos werden sollen – daran hat diese Welt wirklich keinen Mangel. Nein, wir sollen durch die Zuwendung zu uns selbst auch in die Lage versetzt werden, uns für andere zu öffnen. Deren Wunden nicht durch die Brille unserer eigenen Verletzung zu sehen, sondern durch die Brille des Mitgefühls.

Diese Gedanken können uns sicherlich alle weiterbringen, auch wenn die Antworten nicht sofort gefunden werden können. Wir brauchen Zeit, um mit uns in Kontakt zu kommen und dazu müssen wir erst mal einen Raum der Stille eröffnen und uns unseren inneren Stimmen zuwenden.

Und im Verlaufe dieses Prozesses stoßen wir möglicherweise auf ganz enge, schmerzhafte Stellen in unserem Körper und unserem Inneren. Stellen, die vor langer Zeit verwundet wurden und die wir seither unbewusst schonen, vor jeglicher Aktivierung abzuschotten versuchen. Das können die Folgen bekannter oder unbekannter Traumatisierungen zu sein, die Vorrang vor allen anderen Themen bekommen sollten. Leider ist in unserer Gesellschaft in genau hier noch ein ganz großer, kollektiver blinder Fleck vorhanden und das obwohl verschiedene Formen von Traumatherapie mittlerweile gute Ergebnisse erzielen können.

Alternativen zu therapeutischen Prozessen finden sich in vielen Kulturen, im Schamanismus und auf Ebenen der geistigen Heilmethoden.

Vor kurzem habe ich eine wunderschöne Erzählung aus den Traditionen der nordamerikanischen Ureinwohner*innen gehört, die mir nicht mehr aus dem Kopf geht und die ich gerne hier ganz kurz erzählen möchte: Wenn jemand aus den Reihen des eigenen Stammes Schreckliches erlebt hatte, also im heutigen Sprachgebrauch traumatisiert worden ist, dann wurde ein Zirkel „heiliger Zeug*innen“ gebildet. Um die betroffene Person wurde ein Kreis gezeichnet und die heiligen Zeuginnen setzten sich um diesen Kreis herum. Dann wurde die Person aufgefordert, sich in die Mitte des Kreises zu setzen und die eigene Geschichte exakt drei Mal zu erzählen. Die Zeuginnen hörten nur zu, bezeugten. Sie gaben keinerlei Kommentare ab, keinerlei Bekundungen von Schrecken, Mitleid etc. Ihre Aufgabe bestand „nur“ darin, zu bezeugen. Das Erlebte bekam somit Raum, wurde anerkannt. Anschließend durfte die betroffene Person das Erlebte nie mehr erzählen, weil das den Verlust des eigenen Spirits bedeutet hätte. Und das war in dieser Tradition gleichbedeutend mit dem Verlust der eigenen Lebenskraft, es kam dem Tod nahe. Doch das Wichtigste kommt jetzt: Dieser Prozess wurde nur eingeleitet, wenn die traumatisierte Person bereit war, sich von diesen Erfahrungen zu trennen. Sie loszulassen. Veränderungen einzuleiten auf dem eigenen Weg, sich nicht mehr über diese Erfahrung zu definieren. Nur dann.

Durch diese Entscheidung hat die Person sozusagen bekundet, dass sie die Verantwortung für sich und ihr eigenes Leben wieder in die eigenen Hände nimmt und der traumatisierenden Erfahrung die Energie entzieht. Das bedeutet unweigerlich auch, dass alle sekundären „Krankheitsgewinne“ aufgegeben werden müssen. Die eigenen schweren Erfahrungen können nicht weiter als Schutzschild benutzt werden, als Entschuldigung, warum bestimmte Anforderungen nicht erfüllt werden können. Durch diesen Prozess holt sich die Person „den eigenen Spirit zurück“, wie die amerikanischen Ureinwohner es ausdrückten. In unserem Sprachgebrauch könnten wir sagen: Der Mensch hat sich wieder gefunden, konnte wieder mit sich in Kontakt treten.

Vielleicht können diese Zeilen in einer aufgewühlten Zeit, in der wir uns nur allzu gerne von materiellen Dingen ablenken lassen und in der viele tiefsitzende Ängste durch Konsum unter Kontrolle gehalten werden sollen, dabei helfen, den Fokus nach innen zu richten. Nur dort finden wir Kraft, Erkenntnis und paradoxerweise die Verbindung zu anderen Menschen. Denn wenn wir uns gut genug erforschen, erkennen wir, dass wir uns von den „Anderen“ nicht wirklich unterscheiden. Wir teilen nicht nur die meisten Muster und Anliegen mit ihnen, sondern wir sind zutiefst verbunden mit allen anderen. Lasst uns dort den Fokus hinlenken helfen und die Welt wird eine friedlichere werden.

 

Zu Ehren Prof. Jaya Sekhar

Als wir begannen, uns für vedische Astrologie ernsthaft zu interessieren, nahm mein Mann Nicholas Kontakt mit Bhava in England auf und schneller als man sich versehen konnte, entstand eine Freundschaft zwischen Komilla Sutton und ihm. Bei einer unserer ersten Konferenzen, die wir in London besuchten, lernten wir dann auch bereits schon Prof. Sekhar kennen. Er hielt damals einen Vortrag über die karmischen Faktoren des vedischen Horoskops und ich werde nie seine einleitenden Worte vergessen. „Ihr seid ja alle ehrliche und ernsthafte Personen,“ so sagte er, „euch kann ich dieses göttliche Wissen zuteil werden lassen ohne für mich selbst schlechtes Karma anzusammeln.“ Und er schaute für einige Momente in die Gesichter der Anwesenden mit dem liebevollen und zugleich durchdringenden Blick, den viele von Euch über die Jahre ja selbst erleben durften. Das war der Anfang einer langen und tiefen Freundschaft zwischen einem Mann aus einer anderen Kultur, der mein Vater hätte sein können. Er ist übrigens tatsächlich im selben Jahr geboren wie mein seit langem verstorbener Vater.

Bereits im Herbst 2001 trafen wir ihn in Bangalore in einem Hotel, wo ich meine erste vedisch-astrologische Lesung bekam. Das war, so spürte ich zutiefst, nicht einfach nur eine Beratung oder ein Gespräch, das war ein Ritual. In diesem Hotel legten wir dann den Grundstein für eine Zusammenarbeit, die mehr als 2 Jahrzehnte dauern sollte. Und wieder war mein Mann das Bindeglied.

Jetzt, mehr als 20 Jahre später, kann ich zurückblicken auf unzählig viele gemeinsame Stunden in Deutschland, in Indien und England. Wir haben gemeinsam gearbeitet. Prof. Sekhars Zuständigkeit war der Unterricht, mich ernannte er „zu seiner Stimme“ und Nick hat alles ganz genau beobachtet, Übersetzungsunsicherheiten aufgefangen und vor allem auf seine höfliche englische Art immer dafür gesorgt, das Prof. Sekhar täglich eine englischsprachige Zeitung bekam und es ihm an nichts fehlte.

Neben den vielen gemeinsamen beeindruckenden lehrreichen Stunden im jeweiligen Seminarraum, in denen Prof. Sekhar nicht nur Astrologie, sondern auch Handlesen und Vastu unterrichtete, genossen wir alle auch die vielen langen Abende, in denen wir in kleiner Runde zusammen saßen und an Prof. Sekhars Lippen klebten. Bei diesen Gelegenheiten erzählte er teilweise die schönsten Geschichten, die uns einen Hauch Indiens in die europäischen Sommerabende zauberten. So erzählte er einmal, dass es in Indien eine Redensart gäbe, nach der ein Mensch mit Kala Sarpa Yoga im Horoskop im letzten Leben einem Vogel die Freiheit genommen habe und diesen in einen Käfig gesperrt habe. Eine Allegorie, die mir mehr sagt als viele kluge Erklärungen.

Und erst vor kurzem, bei einem unserer letzten Treffen, erzählte Prof. Sekhar, dass sein Vater ein direkter Astrologe des damaligen Rajas in diesem südindischen Königtum war. Der Vater habe Schmuck getragen, der einem Raja würdig gewesen wäre und im Sommer sei die ganze Familie mit Untergebenen und dem ganzen Hausstand in die Berge umgezogen und habe dort das kühlere Klima genossen. Dass bereits sein eigener Sohn, Jaya, den er als einzigen in die Astrologie einführte, in einem völlig anderen gesellschaftlichen Kontext leben würde, konnte sich dieser Herr damals sicherlich nicht vorstellen. Mit dem Ende der englischen Besatzung sollte der ehrwürdige, vom Raja so sehr geschätzte Astrologe viel Besitz und Ansehen einbüßen. Dennoch gelang es seinem Sohn Jaya, trotz seiner akademischer Ausbildung, die gesamte Nachkommenschaft mit den Einkommen aus der astrologischen Arbeit zu ernähren.

Ein wenig klingt diese Geschichte wie aus Tausendundeiner Nacht. Und sicherlich konnte sich der südindische Vater auch nicht vorstellen, dass sein Sohn einmal über viele Jahre hinweg seine Sommer in Europa verbingen würde und ein international anerkannter Autor zahlreicher Bücher werden würde. Uns ist es beschieden, diesen Sohn Jaya persönlich zu kennen und von ihm lernen zu dürfen und ich vermag gar nicht wirklich einzuschätzen, wie vielen unserer Schüler*innen er über die Jahre geholfen hat, die kosmischen Gesetze besser zu verstehen und ein paar Missverständnisse aus dem Weg zu räumen.

Ich jedenfalls bin sehr dankbar für den Kontakt zu diesem besonderen Menschen, der uns einmal mehr in Deutschland besuchen wird und sein Wissen und seine Weisheit großzügig mit uns zu teilen bereit ist. Und dass er mit unseren Schüler*innen Menschen antrifft, die aufrichtig und ernsthaft nach der Wahrheit suchen und ihm kein schlechtes Karma einbringen, daran zweifelt er schon lange nicht mehr.

Vortrag: Der rückläufige Mars im persönlichen Horoskop (Herbst 22)

Der Monat Oktober ist aus astrologischer Sicht sehr interessant, was meist im Klartext bedeutet: herausfordernd. In relativer zeitlicher Nähe zu den kommenden Eklipsen finden einige andere, bekanntermaßen spürbare und wirksame astrologische Phänomene statt:

  • am 23. Oktober wird Saturn wieder direktläufig. Das bedeutet zwar insgesamt oft eine Lockerung festgefahrener Prozesse und Themen, doch wer Planeten in 23 – 24 Grad Steinbock oder Krebs hat, wird deutlich Saturns hemmende und nachdrückliche Qualitäten wahrnehmen können
  • am 25. Oktober findet eine Sonnenfinsternis unter Einbeziehung von Venus statt, was klassisch gesehen eher Politik und Diplomatie schwächt.
  • Venus ist in dieser Phase sehr nahe bei der Sonne, verbrannt und für ca. 2 Monate insgesamt nicht sichtbar. Sie wird ab jetzt wieder zum Abendstern.
  • am 30. Oktober wird Mars rückläufig, was alle 2 Jahre der Fall ist und sich meist bemerkbar macht, da er dann den Punkt der größten Erdnähe erreicht hat. Wenn dies in zeitlich engem Zusammenhang mit Erklipsen geschieht, addieren sich die Energien sozusagen auf und die Turbulenzen werden deutlicher spürbar.
  • am 8. November findet dann eine Mondfinsternis statt. Bei beiden Finsternissen ist die Konjunktion zwischen dem aufrührerischen Rahu und dem nach Reformen strebenden Uranus noch wirksam. Auch sie addieren sich auf

Soweit die prägnantesten astrologischen Faktoren für diesen Herbst. Am 1. November möchte ich zu diesen Konstellationen einen Vortrag anbieten, der sich jedoch vor allem auf den Marszyklus bezieht. Alle 2 Jahre verweilt Mars ca. 6 Monate in einem Zeichen. In diesem Herbst/Winter wird er sich vor allem im Stier aufhalten. Wie genau ein solcher Mars-Zyklus abläuft, was und wann aktiviert wird, möchte ich an diesem Abend genauer beleuchten. Dabei werde ich das Weltgeschehen weniger berücksichtigen als die zu erwartenden Aktivierungen im persönlichen Horoskop. Ich werde zwar kurz auf die Lokalisationen der Finsternisse und deren allgemeine Wirkungen eingehen, doch im Mittelpunkt unseres Interesses werden die persönlichen Horoskope sein mit allgemeinen Erklärungen, wie sich Mars im Transit 6 Monate lang in welchem Haus bemerkbar macht und was es bedeutet, wenn er dabei persönliche Planeten berührt (direkt oder im Aspekt).

Dieser Vortrag ist für alle Interessent:innen mit etwas Vorwissen geeignet.

Die Kosten betragen 10 Euro für unsere aktiven Schüler:innen und 18,- Euro für alle anderen. Ich bitte, wenn möglich, um Zahlung per PayPal an glewis@astrovedic.de oder um Überweisung auf das bekannte Konto. Nach Eingang der Zahlung wird der Downloadlink automatisch verschickt.

Die Gebühren für diesen Vortrag gehen an den Verein „Tröstende Pfoten e.V., der in der Hospizarbeit Liebe und Trost an sterbende Kinder und Erwachsene spendet.

Vortrag: Was kann die vedische Astrologie den Suchenden des 21. Jahrhunderts geben?

Ein Vortrag über die Angebote und Möglichkeiten der alten vedischen Astrologie für die Suchenden des 21. Jahrhunderts unter Berücksichtigung meiner 30 jährigen Erfahrung als Astrologin.

In diesem Vortrag möchte ich gerne erzählen und berichten, was die Astrologie insgesamt, insbesondere aber die vedische Astrologie an Hilfsangeboten und Hilfsmitteln zu bieten hat und in welchen Lebenslagen eine astrologische Beratung eine wichtige Orientierungshilfe sein kann. Ich werde dabei auch kurz auf die Unterschiede zwischen westlicher und vedischer Astrologie eingehen und Fragen aus der Runde beantworten.

Freut Euch auf einen lebendigen und interaktiven Abend zusammen. Bei Interesse schreibt mir bitte eine Mail und ich schicke Euch dann den Zoom-Link zu.

Für diesen Vortrag sind keine astrologischen Vorkenntnisse notwendig. Er ist offen und kostenlos für alle, die interessiert sind.

Termin: Donnerstag, der 22. September 2022 – 19.30 h in Zoom

18 Grad Stier bzw. 24 Grad Widder

In meinem letzten Beitrag habe ich über die Konjunktion von Uranus/Mars/Rahu auf der mundanen Ebene gesprochen: Ich habe sie als brisant und explosiv beschrieben und habe diese Aussage auf das Weltgeschehen bezogen. Dann erreichte mich eine Mail von einer langjährigen Klientin mit der Frage, was denn gerade in 18 Grad Stier los sei bzw. wo das denn ihrem Horoskop angesiedelt sei. Mir wurde durch diese Email klar, dass trotz meines Hinweises zu Beginn der Erstberatung offensichtlich doch Klientinnen und Klienten sich nicht unbedingt darüber im Klaren sind, dass der siderische Tierkreis, auf der Basis dessen das vedische Horoskop ja berechnet wird, um ca. 24 Grad hinter den tropischen Planetenstellungen liegt. Den Klientinnen und Klienten kommt es ja im Allgemeinen auf die Aussagen an und nicht darauf, wie diese zustande kommen. Auch wenn wir Astrolog:innen immer wieder mal  „Ihre Sonne im Löwen“ erwähnen, sprechen die Klient:innen manchmal doch wieder von sich als „einer Jungfrau“.

Der Wirbel, der also um die 18 Grad Stier in westlich-astrologischen Portalen gemacht wird, bezieht sich demnach auf die Uranus/Mars/Mondknoten (Rahu) Konjunktion Ende Juli/Anfang August 2022. Diese findet im tropischen Tierkreis in 18 Stier und im siderischen Tierkreis in 24 Widder statt, also 24 Grad voneinander entfernt. Das entspricht ziemlich genau der aktuellen Differenz zwischen beiden Tierkreisen. Und die westlichen Kolleg:innen haben dann noch betont, dass Uranus rückläufig ist und dann zwischen 14 und 18 Stier seine Wirkung zeigen wird. Übersetzt auf unseren siderischen Tierkreis bedeutet das, dass alle Menschen, die zwischen 20 und 24 Widder oder Waage (sekundär auch nach 2o bis 24 Krebs und Steinbock) Planeten oder den Aszendenten haben, diese aufwühlenden Energien von Uranus besonders zu spüren bekommen in den nächsten Monaten. Diese Menschen, so würde ich das auch deuten, werden Instabilität und Umbrüche erleben. Plötzliche Ereignisse können ihnen entweder interessante neue Perspektiven eröffnen oder sie mal eben aus der Comfortzone heraus katapultieren. Das kann sich dann in verschiedenen Lebensgebieten abspielen, je nach dem, in welchem Haus Widder steht. Im 7. Haus kann es die Partnerschaft betreffen, im 5. die Kinder und im 10. Haus den Beruf oder die öffentliche Stellung.

So weit, so gut. Würde ich die Transsaturnier wie Uranus, Pluto und Neptun auf persönliche Horoskope beziehen, dann wäre das meine Deutung. Ich bleibe bei diesen Transsaturniern aber immer auf der mundanen oder kollektiven Ebene, da ich davon überzeugt bin, dass die 7 Grahas (Planeten) und 2 Chayagrahas (die beiden Mondknoten) die persönlichen Herausforderungen und Wachstumsaufgaben eines Individuums wunderbar abbilden und noch dazu die karmische Dimension immer eingebunden ist. Und alle Menschen, die den Mond, Lagna oder andere Planeten in Widder haben, erleben seit diesem Frühjahr bis Ende 2023 den Rahu-Übergang über diese Planeten oder den Lagna. Das ist immer eine turbulente Phase, den Rahus Energie ist ebenfalls sehr plötzlich, unberechenbar und zielt darauf ab, den Menschen in neue Erfahrungen zu schicken. Damit Wachstum stattfinden kann. Damit die eigenen karmisch bedingten Themen ins Rollen kommen und wir uns entsprechend bewähren können. Damit wir zeigen können, um wieviel wir in den letzten 18,5 Jahren gewachsen sind.

Hinzu kommt, das habe ich meiner Klientin auch erklärt, dass für die westlichen Kolleg:innen die sogenannten Transite, also die aktuellen Übergänge der Planeten über eigene Planeten im Geburtshoroskop, das wichtigste oder manchmal sogar das einzige Prognoseinstrument sind. Sie bekommen daher natürlich sehr viel Gewicht und Bedeutung.

In der indischen Astrologie haben wir hingegen ein Prognoseinstrument, das die Transite dominiert, das als ca. doppelt so bedeutend eingestuft werden kann. Das sind die sog. Dashas, die planetaren Zyklen, die unsere wichtigsten Gradmesser für die Qualität des jeweiligen Lebensabschnitts darstellen. Sie bereiten den Boden auf dem die Transite dann als Auslöser wirken können.

Eben diese Dasha-Zyklen waren vor mehr als 20 Jahren für mich der Hauptgrund. mich der vedischen Astrologie zuzuwenden. Denn nur durch dieses Prognoseinstrument sah ich mich in der Lage, verlässliche Prognosen zu formulieren. Allein auf der Basis der Transite war mir vieles zu vage.

Kein Wunder also, dass manchmal die aktuell zur Diskussion stehenden Themen unterschiedlicher Natur sind.

Wer etwas mehr über die beiden unterschiedlichen Tierkreise wissen möchte, kann sie dieses Video anschauen:

 

Viel Aufruhr am Planetenhimmel und in der Welt

Für Ende Juli/Anfang August haben viele Astrolog:innen mit Spannung auf die Mars-Rahu-Uranus Konjunktion in Widder hingewiesen. Um die Signifikanz dieser Konstellation etwas zu verdeutlichen, möchte ich zunächst die einzelnen Faktoren kurz beschreiben:

Mars ist der hitzige Planet, der für Energie, Mut und Zielgerichtetheit steht, aber auch für Frust, Wut und Aggression. Mars wandert innerhalb von zwei Jahren einmal durch den gesamten Tierkreis, also von Widder bis Fische. Daher wird er alle zwei Jahre ein paar Wochen im Widder verbringen. Wir sprechen dann davon, dass er in seinem eigenen Zeichen steht und besonders stark ist. Für alle anstrengenden Aktivitäten, die viel Mut, Kraft und Kampfgeist erfordern, ist dies eine gute Energie. Für alle friedlichen Themen und vor allem für das zwischenmenschliche Miteinander stellt es eine große Herausforderung dar. Oft genug ist die „Zündschnur kurz“ und es kommt schnell zu Auseinandersetzungen, verbaler oder anderer Art. Mars wird übrigens das siderische Widderzeichen am 11. August verlassen und dann bis Mitte März im Stierzeichen verweilen. Zwischendurch gibt es eine kurze Unterbrechung von ca. 4 Wochen, in der er sich im Zwillingszeichen aufhalten wird. Das kommt dadurch zustande, dass er in den nächsten Monaten rückläufig werden wird, genauer gesagt am 31. Oktober in 1 Grad Zwillinge. Das hat dann zur Folge, dass alle Menschen in dem Haus ihres Horoskops, in dem sich das Stierzeichen befindet, Mars zu Gast haben werden. Und Gäste sollte man, so haben wir es vermutlich alle gelernt, willkommen heißen und gut bewirten und behandeln. Was das im Einzelnen bedeuten kann und wie man sich mit Mars anfreunden kann, wird dann Thema eines weiteren Beitrages sein.

Der unberechenbare Rahu, dessen Aufgabe es ist, durch Aufruhr die nötigen Entwicklungsprozesse anzustoßen, gilt in der vedischen Astrologie als Mitherrscher von Wassermann und symbolisiert somit den Aufbruch ins Neue, das Abschneiden der alten Zöpfe, aber auch Unruhe, Unbeständigkeit und Provokation. Auch wenn für viele ein Aufbruch in etwas Neues verlockend ist, so geht er doch unweigerlich mit dem Aufgeben alter Sicherheit einher, was viele von uns erst einmal als verunsichernd oder gar bedrohlich erleben. Rahu befindet sich seit Mitte März 2022 im Widderzeichen und bleibt dort bis Herbst 2023. Er braucht ca. 18,5 Jahre für eine Tour durch den Tierkreis und trifft ca. alle 16 bis 18 Monate mit Mars zusammen. Da er sich ja gerade im Mars-Regierten Widder aufhält, gilt auch seine Energie als besonders hitzig und feurig. Treffen nun Mars und Rahu zusammen, so können wir mit einem hohen Maß an unberechenbarer, feuriger Energie rechnen. Diese kann sich beispielsweise in Aufständen, Streiks oder Blockaden zeigen, sofern wir sie auf der politischen Ebene ansiedeln. Auch kriegerische Handlungen können angefeuert werden. Aber auch Brände, Erdbeben und sogar Vulkanausbrüche haben eine größere destruktive Wirkung als zu anderen Zeiten.

Uranus, einer der Transsaturnier, fügt nun noch jede Menge „Sprengstoff“ hinzu. Obwohl in der indischen Astrologie die drei Transsaturnier Uranus, Neptun und Pluto traditionell nicht einbezogen werden, scheint es sehr sinnvoll zu sein, sie auf der mundanen Ebene, also der Ebene für kollektive Ereignisse und Entwicklungen, zu integrieren. Durch ihre langsame Reise durch den Tierkreis (Uranus braucht 84 Jahre), zeigen sie eher die Themen von Generationen als von Individuen an. Und meine vergleichenden Beobachtungen in den letzten fast 30 Jahren haben gezeigt, dass die „großen“ Weltereignisse durch die Einbeziehung der äußeren Planeten, wie sie auch gerne genannt werden, viel klarer zu erkennen sind. Die reine Konjunktion vom Mars und Rahu hätte weniger langfristige Bedeutung ohne das Mitwirken von Uranus. Seine astrologische Symbolik ist übrigens der des Rahu sehr ähnlich, so dass man bei einem Zusammentreffen von Rahu und Uranus auch von einer doppelten Rebellion gegen das Bestehende sprechen kann. Bedenkt man, das Rahu und Uranus bereits seit Mitte März im feurigen, impulsgebenden Widderzeichen stehen, so dürfte es kaum verwundern, dass gerade weltweit viele Führungspersönlichkeiten abgesetzt werden oder selbst aufgeben. In Italien und Großbritannien haben sich Machtwechsel angebahnt, der französische Präsident sitzt auf einem eher wackligen Stuhl und so weiter. Auch das britische Königshaus, vermutlich die wichtigste Monarchie in Europa, hat durch jüngste Skandale eine Schwächung erlitten. Das ist sicherlich eine Ebene, wie sich das Zusammentreffen der beiden nach Veränderung und Entwicklung trachtenden astrologischen Faktoren zeigt. Ich spreche übrigens bei Rahu nicht gerne von einem Planeten, da es sich ja um einen astronomisch ermittelten Schnittpunkt handelt, der in der westlichen Astrologie als der nördliche Mondknoten bezeichnet wird. Er hat keine Masse und ist unsichtbar und wird in Indien gerne als „Chayagraha“, also als Schattenplanet, bezeichnet.

Wir Astrolog:innen wissen, dass alle astronomischen Phänomene, die wir astrologisch deuten, vor dem jeweiligen Hintergrund des aktuellen Geschehens verstanden werden wollen. Wir befinden uns also im Sommer 2022, einem Sommer, von dem wir uns erhofft haben, dass er uns in die Prä-Covid Realität zurückversetzen würde. Stattdessen sind wir konfrontiert mit kriegerischen Handlungen, die weiterverbreitet und näher sind, als wir sie bisher erlebt haben. Europa wird von Hitze (Widder, Feuer) und Dürre in einem bisher nicht gekannten Maße heimgesucht. In Island ist wieder ein Vulkan ausgebrochen und es gab innerhalb einer Woche mehr als 1000 Erdstöße (laut Radio-Nachrichten). Preissteigerungen, die keine/r von uns für möglich gehalten hätten, zwingen uns zum Umdenken, katapultieren uns aus unserer Sicherheitszone. Die „Comfort-zone“ haben viele von uns ja bereits 2020 verlassen. Das schwindende Vertrauen in Regierungen und die zunehmende Spaltung der Gesellschaften haben ja bereits seitdem ihre Wirkung entfaltet.

Vor diesem Hintergrund wird deutlich, dass die Mars-Rahu-Uranus Konjunktion eine Art Katalysator für weitere Umbrüche sein wird. Auch wenn bislang große dramatische Einzelereignisse ausgeblieben sind, wird diese Konjunktion ihre Saat gelegt haben und wir sollten uns eher mit der positiven Aufzucht des neuen Keims beschäftigen, als uns in uns zurückzuziehen oder in die Abwehr zu gehen. Und Ereignisse, die in Synchronizität mit der jeweiligen Zeitqualität geschehen, sollten wir besondere Beachtung schenken: Dass Nancy Pelosi, eine wichtige amerikanische Politikerin, ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt nach Taiwan reist, ist sehr spannend. Hier sind die Wirkungen der beiden rebellischen Grahas Rahu und Uranus deutlich spürbar und werden uns auch entsprechend noch lange beschäftigen.

Wenn so viele Zeichen auf Erneuerung stehen, sollten wir uns fragen, was bei uns persönlich einer Veränderung und Erneuerung bedarf. Wo haben wir uns zu gemütlich eingerichtet in Strukturen, von den wir im Grunde genommen wissen, dass sie unseren heutigen Werten nicht mehr entsprechen und in denen wir aus Gründen der Gewohnheit und Bequemlichkeit dennoch verharren? Wie sieht unser persönlicher Aufbruch aus? Und wovon können und dürfen wir uns im Zuge dessen (endlich) befreien, freier werden?

Halten wir uns vor Augen, dass Uranus Ende August rückläufig wird und die Entfernung zwischen Rahu und Uranus nur langsam größer wird, so können wir davon ausgehen, dass diese Energie noch bis in den Herbst hinein wirksam bleiben wird. Das gibt uns viel Gelegenheit, uns den zum Teil auch hervortretenden Ängsten zu stellen, die mit diesen vielen Veränderungen zutage treten werden. Da hilft nur, im Hier-und-Jetzt, also in diesem Moment zu verweilen. Denn wer in der Vergangenheit ist, der erleidet Illusionen oder Schmerzen und wer in die Zukunft geht, wird vermutlich von noch mehr Ängsten heimgesucht werden. Ganz hier zu sein und uns selbst daran zu erinnern, dass Krisen uns helfen können, uns dem Sinn unserer irdischen Existenz bewusster zu werden, wäre eine sehr positive Nutzung dieser herausfordernden Energien. So können die revolutionären Energien bei denen, die bereit sind, sich aus den dunklen Strukturen des Kali-Yugas heraus zu entwickeln, als wahre Katalysatoren dienen. Wahre Freiheit muss uns niemand geben und kann uns niemand nehmen.